Die aktuellen Entwicklungen finden Sie in unserem Newsblog.
Samstag, 16. Oktober
+++ Bei einem als Impfmarathon angelegten Festival sind in Neuseeland so viele Covid-Impfdosen verabreicht worden wie dort an keinem Tag zuvor seit Beginn der Pandemie. Bis zum späten Nachmittag ließen sich bereits 120.000 Menschen eine Spritze geben. An dem sogenannten "Vaxathon" beteiligten sich Musiker, Sportstars und andere Prominente.Der vorherige Tagesrekord in Neuseeland lag bei 93 000 Impfdosen, er wurde im August aufgestellt.
+++ In Russland sterben täglich immer mehr Menschen in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Heute meldet die Taskforce der Regierung 1.002 weitere Todesfälle, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Erstmals lag die Zahl der täglich Verstorbenen damit über der Schwelle von 1.000. Den Angaben zufolge wurden zudem 33.208 Neuinfektionen gemeldet, ebenfalls ein neuer Höchststand. Insgesamt liegt die Zahl der Infektionen damit bei über 7,9 Millionen. Den Angaben zufolge liegt die Gesamtzahl der Todesfälle bei 222.315.
+++ Die Armut in Italien ist durch die Corona-Pandemie drastisch gestiegen. Laut einer am Samstag veröffentlichten Studie der italienischen Caritas lebten in dem Land mittlerweile 5,6 Millionen Menschen in Armut. Das sind eine Million mehr als vor der Krise. Die Caritas-Verantwortlichen sprechen von einem "nie dagewesenen Ausmaß". In den zwei Millionen betroffenen Familien gebe es mehr als 1,3 Millionen Minderjährige, die nicht über die notwendigsten Mittel für ein menschenwürdiges Leben verfügten, heißt es.
+++ In Deutschland liegt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie erstmals seit mehreren Wochen wieder über dem Wert von 70.
Das Robert Koch-Institut gab sie am Morgen mit 70,8 an. Eine Woche zuvor lag der Wert bei 64,4. Die Gesundheitsämter meldeten 10.949 neue Ansteckungen. Den Angaben zufolge starben 75 weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Coronavirus. Damit stieg die Zahl der registrierten Todesfälle seit Beginn der Pandemie auf hierzulande mehr als 94.600.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt mit 2,02 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage als kritisch einzustifen ist, ist für die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz bisher nicht vorgesehen - unter anderem wegen regionaler Unterschiede. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei mehr als 15.
+++ Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin fordert Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren eindringlich auf, sich gegen Corona impfen zu lassen.
"Nachdem Daten von über zehn Millionen Kindern und Jugendlichen erhoben wurden, empfehle ich die Impfung den über 12-Jährigen heute allgemein und uneingeschränkt", sagte Verbandspräsident Dötsch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Er werbe dafür so dringlich wie bei Erwachsenen. Die Risiko-Nutzen-Abwägung falle eindeutig zugunsten der Impfung aus.
+++ Aus Sicht des Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz, Holetschek (CSU), sollten sich mögliche schärfere Maßnahmen in der Corona-Pandemie gegen Ungeimpfte richten.
Von Geimpften gehe keine große Gefahr aus, man sei schon juristisch gezwungen, das zu berücksichtigen, und werde es auch tun», sagte der bayerische Gesundheitsminister dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Man müsse die Zahlen im Blick behalten, die Belegung auf den Intensivstationen etwa, ergänzte Holetschek. Dort lägen fast nur Ungeimpfte, die drohten das Gesundheitssystem im Winter zu überlasten, sofern eine nächste Welle komme.
Freitag, 15. Oktober
+++ Die Pharma-Unternehmen Biontech und Pfizer haben jetzt auch in der Europäischen Union eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für fünf- bis elfjährige Kinder beantragt. Beide Konzerne teilten mit, dass sie der Europäischen Arzneimittel-Agentur entsprechende Daten zu den klinischen Untersuchungen übermittelt hätten. Dieselben Daten wurden bereits der US-Arzneimittelbehörde übergeben. Dort hatten Biontech und Pfizer vor gut einer Woche die Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs für Kinder beantragt.
Nach eigenen Angaben haben die Unternehmen ihren Impfstoff an mehr als 2.000 Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren getestet, in einer niedrigeren Dosierung als bei Erwachsenen. Das Mittel sei bei Kindern gut verträglich und wirksam.
+++ Die USA lassen Reisende, die gegen das Coronavirus geimpft sind, ab dem 8. November wieder ins Land. Dies teilte ein Sprecher des Weißen Hauses per Twitter mit. Neben dem Impfnachweis muss jeder Einreisende zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen.
+++ Die Zahl der täglichen Neuansteckungen und Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Russland ist auf einen Rekordwert gestiegen. Die Behörden registrierten innerhalb von 24 Stunden 32.196 neue Infektionen und 999 Todesfälle, wie die Corona-Task-Force der Regierung mitteilte. Die täglichen Todeszahlen hatten sich in den vergangenen Tagen der Tausender-Marke angenähert. Die Regierung hatte in dieser Woche erklärt, dass erst etwa 43 Millionen Menschen - etwa 29 Prozent der Bevölkerung von 146 Millionen - vollständig gegen Covid-19 geimpft seien. Trotz der steigenden Zahlen hat der Kreml einen neuen landesweiten Lockdown ausgeschlossen.
+++ Europol und andere europäische Behörden haben eine gemeinsame Operation gestartet, um Gelder aus dem Corona-Aufbaupaket der EU vor Betrug zu schützen. Zusammen mit 19 Mitgliedstaaten sollen sie sicherstellen, dass die Gelder wie vereinbart ausgegeben werden, wie das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) mitteilte. Die Operation mit dem Codenamen "Sentinel" solle Ermittlungen gegen Betrug und gegen die kriminelle Infiltrierung des Programms koordinieren und unterstützen.
+++ Indien erlaubt angesichts sinkender Infektionszahlen ausländischen Touristen zum ersten Mal seit März 2020 wieder die Einreise. Wie die Behörden mitteilten, werden die landesweit verhängten Beschränkungen aufgrund von Corona gelockert. Vollständig geimpfte Touristen auf Charterflügen dürfen wieder einreisen.
+++ Der Deutsche Ethikrat will laut einem Medienbericht im kommenden Jahr ein Papier zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie vorlegen. Das Projekt solle "keine anklagende Bestandsaufnahme werden, eher ein kritischer Ausblick", sagte die Ethikrats-Vorsitzende Alena Buyx dem Magazin "Focus". Sie solle vor allem die Frage beantworten: "Was könnten etwa künftig Kriterien sein, mit denen man schneller und präziser Risikoabwägungen und Interessenausgleiche sicherstellen kann?" In der Studie werde auch die Vulnerabilität einzelner Bevölkerungsgruppen eine Rolle spielen.
+++ Kinder- und Jugendmediziner rechnen zeitnah mit einem Corona-Impfstoff für unter Zwölfjährige. Eine Zulassung werde noch für dieses Jahr erwartet, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Wahrscheinlich werde die Ständige Impfkommission (Stiko) den Impfstoff aber nicht gleich uneingeschränkt empfehlen, sondern zunächst nur für Risikopatienten. Als Beispiel nannte Dötsch Kinder mit schweren chronischen Erkrankungen.
+++ In Italien gilt seit heute eine Coronapass-Pflicht am Arbeitsplatz. Damit darf nur noch zur Arbeit erscheinen, wer eine Corona-Impfung, -Genesung oder ein negatives Testergebnis nachweisen kann. Ansonsten droht ein Bußgeld von bis zu 1.500 Euro. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen. Wer sich nicht impfen lassen will, muss auf eigene Kosten einen Test machen und diesen alle 48 Stunden erneuern. Die Corona-Passpflicht betrifft rund 23 Millionen Arbeitnehmer in Italien.
Gegen den Beschluss gibt es heftigen Widerstand. Gewerkschaftler und Politiker kritisieren die Maßnahme. In Triest drohen die Arbeiter mit einer Blockade des wichtigen Hafens; im Güterverkehr werden Probleme befürchtet, weil viele Fernfahrer vor allem aus dem Ausland kein notwendiges Corona-Zertifikat haben. In vielen Städten sind am Freitag Proteste geplant, unter anderem in Rom.
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist gestiegen. Sie liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts jetzt bei 68,7. Am Vortag betrug der Wert 67,0 und eine Woche zuvor 63,8. Die Gesundheitsämter meldeten mehr als 11.500 neue Ansteckungen. Den Angaben zufolge starben 65 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie auf hierzulande mehr als 94.500. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt mit 1,93 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
+++ In Frankreich sind Corona-Tests für nichtgeimpfte Erwachsene von heute an nicht mehr kostenlos, es sei denn, medizinische Gründe sprechen gegen eine Impfung. Das Ziel sei, die Menschen zur Impfung anzuspornen, da diese den besten Schutz biete und einen dauerhaften Ausweg aus der Corona-Krise weise, erklärte die Regierung in Paris. Die Tests würden als Impfersatz missbraucht, dies müsse die Öffentlichkeit nicht länger finanzieren. Ein Schnelltest kostet künftig zwischen 22 und 30 Euro, ein PCR-Test 44 Euro. In Deutschland gilt eine ähnliche Regelung schon seit Montag dieser Woche.
+++ In Australien hat die Region um die Hauptstadt Canberra einen seit zwei Monaten geltenden Lockdown beendet. Ab sofort dürften die Menschen wieder ihre Häuser verlassen, teilten die Behörden am Freitag mit. Private Haushalte dürfen nun wieder bis zu fünf Gäste empfangen. Draußen sind Versammlungen von bis zu 25 Personen erlaubt. Lokale, Sporteinrichtungen und Friseure können unter Einhaltung strenger Abstandsregeln ebenfalls öffnen. Mitte August war in der Region mit rund 430.000 Einwohnern erstmals seit einem Jahr wieder ein Corona-Fall bestätigt worden. Ein zunächst für sieben Tage verhängter Lockdown wurde wegen steigender Infektionszahlen mehrmals verlängert. Am Freitag meldeten die Behörden 35 neue Fälle.
+++ Die USA wollen weitere 17 Millionen Impfdosen des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson an die Länder der Afrikanischen Union (AU) spenden. Das kündigte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag bei einem Treffen mit Kenias Präsident Uhuru Kenyatta in Washington an. Die USA haben eigenen Angaben nach bereits 50 Millionen Impfdosen an die AU gespendet. Der Johnson-Impfstoff muss nur einmal verabreicht werden, anders als etwa die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. In Afrika sind bisher nur sehr wenige Menschen gegen das Corona-Virus geimpft.
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