Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
Nikotinbeutel - Experten für Lungenheilkunde warnen vor massiven Lücken im Jugendschutz

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie warnt vor massiven Jugendschutzlücken bei Nikotinbeuteln.

    Tabakfreie Nikotinbeutel liegen in einer Hand.
    Tabakfreie Nikotinbeutel bergen Risiken von hohen Dosen. (Robert Michael / dpa / Robert Michael)
    Die Lungenheilkundler der DGP verweisen auf eine aktuelle Untersuchung. Dafür gaben Forscher 16 unterschiedliche Bestellungen auf deutschsprachigen Internetseiten auf. Alle Lieferungen seien angekommen, ohne Altersprüfung, weder online noch an der Haustür. Zudem stießen die Forscher auf einen Automaten nahe einer Schule in Heidelberg, der illegal Nikotinbeutel anbot. Die Proben enthielten einen extrem hohen Nikotingehalt von 50 Milligramm. Gewöhnliche Tabakzigaretten enthalten pro Stück acht bis 20. Aufgrund eines flächendeckend befürchteten Graubereichs beim illegalen Verkauf von Nikotinbeuteln fordert die DGP konsequente Kontrollen. Auch der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Streeck, hatte zuletzt strikteres Handeln gegen Nikotinbeutel angemahnt. Man müsse alarmiert sein, sagte er dem Deutschlandfunk. Ähnliche Äußerungen gab es zuletzt aus Österreich.
    Nikotinbeutel werden zwischen Lippe und Zahnfleisch geklemmt und geben hochkonzentriertes Nikotin ab. In Frankreich werden die Beutel ab März kommenden Jahres verboten.
    Diese Nachricht wurde am 16.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.