
Kaum ein Tag vergeht ohne neue schlechte Nachrichten rund um die Olympischen Spiele, die am 23. Juli in Tokio beginnen sollen. Auf den angekündigten Rückzug Nordkoreas von Olympia reagiert Japans Regierungssprecher Kato betont kühl. Man habe die Medienberichte über die Absage Nordkoreas an den Spielen zur Kenntnis genommen. Was die Teilnahme betrifft, so müsse dies mit dem Tokio-2020-Komitee koordiniert werden. Man werde dies weiter beobachten, sagt Kato. Das hört sich fast so an, als wolle man die Absage, die wirtschaftlich keinen großen Verlust für die Spiele bedeuten dürfte, noch nicht wahrhaben.
Südkorea hofft auf Kehrtwende
Das Nachbarland Südkorea reagierte auf jeden Fall enttäuscht und hofft noch auf eine Kehrtwende. Unklar ist bisher, ob Nordkorea aufgrund eigener Probleme mit dem Virus, das es offiziell der Nordkorea gar nicht gibt, abgesagt hat oder aus Furcht, ihre Sportlerinnen und Sportler könnten sich bei einem Besuch in Japan anstecken.
Das wäre dann eine Sorge, die auch andere Organisatoren teilen, wie der Weltschwimmverband, der am Wochenende den Weltcup in Tokio abgesagt hatte. Wegen der Pandemie wird jetzt auch der für das Wochenende geplante Testlauf im Wasserpolo gecancelt, berichten japanische Medien. Grund dafür sind die strikten Einreisebedingungen.
Japans Regierungssprecher Kato bemüht sich dennoch um Zuversicht: "Die Regierung wird sich weiter darum bemühen, die Bedingungen für die Spiele zu verbessern. Dazu gehören auch Infektionskontrollen, sodass so viele Länder wie möglich bei Olympia dabei sein können."
Japan will Spiele auf jeden Fall austragen
Japan steckt in einem Dilemma die Regierung will die Spiele um jeden Preis austragen. Die Bevölkerung ist dagegen oder wenn, dann am liebsten mit so wenigen Ausländern wie möglich. Hinzu kommen in einigen Regionen steigende Corona-Infektionen. Landesweit werden derzeit täglich rund zweieinhalbtausend Neuansteckungen gezählt. Das ist viel für japanische Verhältnisse.