Als Ministerin werde sie alles tun, damit die gewachsenen Theater- bzw. "Aufführungssälestrukturen" erhalten bleiben, so Pfeiffer-Poensgen. Denn das sei "ein absolutes Alleinstellungsmerkmals Deutschlands, aber auch besonders Nordrhein-Westfalens, dass es eben diese dezentralen tollen Strukturen gibt." Auch die dezentralen Angebotsstrukturen der Orchester- und Konzertlandschaft wolle sie stützen. Das liege ihr besonders am Herzen, sagte die parteilose Ministerin.
Bei vielen Kulturbauten in NRW besteht Sanierungsbedarf. Eine Musikbaustelle in NRW ist etwa die Kölner Oper. Aber "Sanierungsdramen" gebe es nicht nur im Kulturbereich, sagte Pfeiffer-Poensgen. "Das hat damit zu tun, dass wenn gespart wird, eben gerne bei den nicht im Einzelnen festgelegten Etats gespart wird - und das ist das Thema Bauunterhaltung."
Pfeiffer-Poensgen war vor ihrem Ministeramt Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder und Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Sie kann mit einer besseren Finanzausstattung ihres Ministeriums rechnen: Die CDU will den Landeskulturetat im Laufe der Legislaturperiode von gut 200 Millionen Euro um 50 Prozent anheben - zehn Prozent pro Jahr. Als neue NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft fühlt sich Pfeiffer-Poensgen so von Ministerpräsident Armin Laschet unterstützt. Denn der habe sich "das Thema Kultur auch wirklich auf die Fahnen geschrieben". Dass der Kulturetat nicht besonders hoch sei, werde immer damit begründet, dass Nordrhein-Westfalen eine besonders ausgeprägte kommunale Trägerstruktur habe, erklärte die Juristin und parteilose Politikerin.