Kurz vor der Eröffnung
Nordrhein-Westfalen und Bund erhoffen sich von World University Games Werbung für mögliche Olympia-Ausrichtung

Ab Mittwoch finden in Deutschland die World University Games statt - eine Art Olympische Spiele für Studierende. Die Organisatoren erhoffen sich davon Werbung für Deutschland als Ausrichter von sportlichen Großereignissen.

    Das Rhein-Ruhr-Organisationsteam der World University Games 2025 um Geschäftsführer Niklas Börger (2.v.l.) posiert mit Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW, mit der Fackel vor dem Veranstaltungslogo.
    Das Organisationsteam der World University Games 2025 an Rhein und Ruhr um Geschäftsführer Niklas Börger (2.v.l.) bekommt Steuergeld für die Ausrichtung - auch vom Land NRW, dessen Ministerpräsident Hendrik Wüst (4.v.l.) ist. (IMAGO / Funke Foto Services / OliverxM)
    Die Staatsministerin für Sport, Christiane Schenderlein, sagte auf der Eröffnungspressekonferenz: "Wir werden zeigen, dass wir internationale Top-Events nachhaltig, innovativ, inklusiv und voller Freude und Begeisterung umsetzen können."
    Ähnlich zuversichtlich zeigte sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst. Sein Bundesland richtet die Spiele mit aus, die an Rhein, Ruhr und in Berlin stattfinden werden. Der CDU-Politiker erklärte: "Die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games bieten eine großartige Gelegenheit, Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet als weltoffene, leistungsfähige und engagierte Region im Herzen Europas zu präsentieren." Wüst hatte erst Ende Mai ein Olympia-Bewerbungskonzept von NRW für Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 präsentiert.
    Die globalen Studierendenspiele (16. Juli bis 27. Juli) gelten als Testlauf im Kleinen für die deutschen Olympiapläne. 305 deutsche Athletinnen und Athleten und sowie 177 Betreuende bilden ein Rekordaufgebot des Gastgebers. Sportler aus 150 Ländern messen sich bei den Wettbewerben.

    DLF-Recherchen zeigen fragwürdige Auftragsvergabe - Organisatoren verweisen auf Änderungen im Konzept

    Allerdings gab es nach Deutschlandfunk- und SZ-Recherchen im Vorfeld einige organisatorische Probleme: unter anderem fragwürdige Auftragsvergaben an externe Dienstleister. Niklas Börger, Geschäftsführer der Rhein-Ruhr Games, begründete dies mit Anpassungen im Veranstaltungskonzept, etwa der Umstieg von einem temporären Schwimmstadion hin zu einem bestehenden. Darum habe man Ausschreibungen anpassen müssen.
    Der Etat für die Welthochschulspiele war von rund 113 Millionen Euro zu Beginn der Planungen auf 160 Millionen Euro angewachsen. NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst verteidigte die Ausgaben. Man müsse schon in der Lage sein, ein guter Gastgeber zu sein: "Wenn wir uns als erwachsene, westliche Demokratie nicht mehr zutrauen, Großveranstaltungen stattfinden zu lassen, dann dürfen wir nachher auch nicht jammern, dass das irgendwo bei Monarchien und Despoten stattfindet."
    Hören Sie mehr zu dem Thema in unserer Sendung ”Sport Aktuell” um 22:50 Uhr.
    Und hier können Sie die Recherchen zur Auftragsvergabe nachlesen und -hören.
    Diese Nachricht wurde am 15.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.