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NSA-Affäre
Facebook-Urteil in Dublin erwartet

Der junge österreichische Journalist Max Schrems kämpft gegen Facebook: Er ist der Meinung, das Unternehmen hätte keine persönlichen Daten von Usern an den US-Geheimdienst NSA weitergeben dürfen. Whistleblower Edward Snowden hatte von dem Datentransfer berichtet. Heute soll in Irland ein Urteil dazu fallen.

Jens-Peter Marquardt | 18.06.2014
    Zahlreiche bunte Filzstifte sind in der Facebook-Europazentrale in Dublin zu sehen, welche Mitarbeiter um das Logo gesteckt haben.
    Ein Gericht in Dublin entscheidet heute, ob Facebook Daten an die NSA weitergeben darf. (picture-alliance /dpa /Jessica Binsch)
    Das heutige Urteil in Dublin könnte zu einer wichtigen Etappe im Kampf des Juristen Max Schrems gegen Facebook werden: Die Richter entscheiden darüber, ob die irischen Datenschützer gegen die Facebook-Europazentrale mit Sitz in Dublin einschreiten müssen. Bisher haben die Datenschützer Schrems' Beschwerden zurückgewiesen und keinen Anlass gesehen, gegen Facebook tätig zu werden.
    Anlass der Auseinandersetzung sind die Enthüllungen des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden. Danach hat der US-Geheimdienst im Rahmen des Prism-Programms massenhaft persönliche Daten aus den sozialen Netzwerken herausgezogen. Der junge österreichische Jurist ist der Meinung, dass Facebook diesen Datentransfer hätte verhindern müssen. Zumindest hätte das Unternehmen die betroffenen User über den Datentransfer informieren müssen, so Schrems.
    Die Entscheidung heute betrifft erst einmal nur eine von vielen Beschwerden Schrems' gegen Facebook. Er finanziert seinen Kampf mithilfe der Crowdfunding-Initiative "Europa gegen Facebook".
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