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Nuruddin Farah
"Jenes andere Leben" - ein Roman wie vom Reißbrett

Der Somalier Nuruddin Farah gilt als einer der einflussreichsten Schriftsteller des afrikanischen Kontinents. Auch sein neues Buch "Jenes andere Leben" hätte das Potenzial für einen politisch unterfütterten Familienroman von gesellschaftlicher Relevanz haben können - aber der Autor scheitert daran.

Von Sandra Hoffmann | 21.08.2016
    Der somalische Autor Nuruddin Farah
    In Nuruddin Farahs neuen Roman "Jenes andere Leben" geht es um die großen Dinge des Lebens. (dpa/ picture-alliance/ Dai Kurokawa)
    "Jenes andere Leben" hätte alles für ein großes Buch: Es hat einen Stoff, es hat einen Plot, es hat einen spannenden politischen und sozialen Hintergrund, und es könnte eine große persönlich und global nicht unwichtige Emotion ausloten: die Trauer um einen menschlichen Verlust. Und die damit einhergehende Wut auf jene, die diesen Tod verursacht haben.
    Worum geht es?
    Durch einen Anschlag der islamistischen al-Schabaab-Meliz wird auch der UNO-Mitarbeiter Aar getötet. Er ist die eigentliche Hauptperson des Romans, die durch den frühen Tod im Text nur noch zu einer Nebenfigur wird.
    "Aar lässt seinen Koffer im Taxi und witscht ins Büro. Er will keine Akten holen, sondern ein paar Fotos – erstaunlicherweise keine von Bella, sondern jene, die er während des Zelturlaubs im Rift Valley mit Gunilla und den Kindern geschossen hat. Gerade will er ins Taxi zurück, da schlägt al-Schabaab zu. Die Bombe kostet mehr als dreißig Menschen das Leben."
    Es ist nicht irgendein Anschlag, sondern es ist ein gezielter Anschlag auf diesen Mann. Es gab Vorzeichen, Warnungen, und Aar, dessen Kinder in Nairobi in eine Internatsschule gehen, wollte möglichst schnell seine Zelte in der somalischen Hauptstadt abbrechen, weil er die Bedrohung kannte. Dazu kam er nicht mehr.
    Zurück lässt er seine schwedische Geliebte und Gefährtin Gunilla, selbst Mitarbeiterin im UNO-Büro und neben den beiden pubertierenden Kindern Dahaba und Salif, seine Exfrau Valerie, die Mutter der Kinder; sowie seine Schwester Bella, zu der er ein sehr enges Verhältnis pflegte. Sie ist schließlich die Hauptfigur des Romans.
    Was Farah erzählt ist gewissermaßen ein Kammerspiel, über weite Teile des Romans hinweg strukturiert von den Gesprächen der erweiterten Familie, denn in den Tagen nach Aars Tod kommen neben seiner Schwester Bella und den Kindern auch die Exfrau, deren Freundin, Aars Lebensgefährtin und nahe Freunde in Nairobi in dessen Haus zusammen.
    Sie treffen sich dort nicht nur, um nach diesem gewaltsam herbeigeführten Verlust zusammen zu sein, sondern auch, um zu verhandeln, ob Valerie, die Mutter der Kinder, die sich seit langer Zeit nicht mehr kümmert und mit einer Inderin eine Liebesbeziehung führt, irgendwie Einfluss auf den Aufenthaltsort und die Erziehung der Kinder haben darf.
    Die großen Dinge im Leben
    Es geht also um die großen Dinge im Leben: Zugehörigkeit, Liebe und Verlust, Geschwisterverbindung, Elternschaft und Freundschaft, Partnerschaft, sexuelle Orientierung und Bindung und moralische Verantwortung für sein eigenes Handeln.
    Und, wie es schon der englische Titel des Romans andeutet, geht es auch um das, was die Menschen womöglich so voreinander verbergen wollen. Und das ist eine ganze Menge.
    Jede der Figuren verbirgt vor allem ihre sexuellen Neigungen. So hat der getötete Aar nur mit seinen Kindern die Liebe zu seiner Gefährtin Gunilla geteilt, so behält Bella ihre drei Liebhaber ganz für sich, und Valerie versteckt vor ihren Kindern ihre Leidenschaft für Padmini, ihre indische Freundin.
    Das ist leicht nachvollziehbar, denn "Jenes andere Leben" spielt zwischen Somalia und Kenia, wo die Repressionen des Staates und die Kraft der islamischen Religion einen enormen Zugriff auf das Individuum haben.
    Alles in allem hat Nuruddin Farah also nicht nur Figuren geschaffen, die von ihrer Anlage her zu Menschen werden können, sondern er hat auch alle nur denkbar guten Zutaten zusammengetragen für einen gesellschaftspolitisch unterfütterten großen Familienroman von Relevanz.
    Aber er scheitert. Woran und warum?
    Es ist ganz gleich, ob man in ästhetischen Kategorien denkt, wie kunstvolle Sprache, ambitionierte Handlungsgestaltung, Originalität, oder in Kategorien der Unterhaltsamkeit; ein Roman hat mehr zu sein, als eine Welt aus Papier. Ein Roman braucht den Atem seiner ganz ureigenen Welt.
    Beginnen wir mit den Figuren. Da ist also Bella, die kleine Schwester von Aar. Als Kind war sie so eine kleine Schwester, wie sich die meisten großen Brüder eine wünschen dürften: schön und niedlich und anhänglich und sehr verliebt in den großen Bruder. Jetzt ist sie eine Frau, wie sich die meisten großen Männer eine wünschen dürften, nämlich schön und unabhängig und zugewandt und emotional.
    Klingt nicht schlecht. Aber klingt auch nach Klischee. Zu sehr hängt der Autor an der ausgedachten Ausstrahlung dieser Frau, zu sehr an ihren positiven Tugenden, zu sehr an ihrer makellosen Weiblichkeit, zu sehr stellt er seine ganze männliche Bewunderung in den Dienst der Aufgabe, eine Figur zu erzählen, die auch von uns, den Lesern, zu bewundern oder sogar zu begehren ist.
    Merkwürdige voyeuristische Außenperspektive
    Zu häufig gerät er aus der Innensicht dieser Figur in eine merkwürdige voyeuristische und zuweilen sogar recht schlüpfrige Außenperspektive auf eine Frau, die anscheinend jeden Morgen nackt aus dem Bett steigt, die sich bei der Körperpflege mehr sexuell als sinnlich zeigt, und die keine andere Möglichkeit hat, zu trauern, als "Tränen zu vergießen", die nicht mehr enden wollen, oder gleich mal ohnmächtig zusammenzubrechen.
    "Sie steigt nackt aus dem Bett und schiebt die Vorhänge ganz beiseite, lässt den Morgen herein. Sofort spürt sie, dass etwas Verheißungsvolles in dieser afrikanischen Morgendämmerung liegt, als wäre jeder Tag aufs Neue ein Angebot, als berge jede Stunde ein Geheimnis. (...) Aar ist in Mogadischu gestorben und sie muss sich um Neffe und Nichte kümmern. Und der Schmerz in ihrem Herzen vervielfacht sich, (...).
    Der Stimmungsumschwung treibt sie ins Bad, wo sie heiß duscht, in der Hoffnung, angesichts der rutschigen Tatsachen, die hier ihre Aufmerksamkeit fordern, wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen. Der Wasserstrahl umspielt ihren Körper von allen Seiten, während sie sich abseift (...). Abgetrocknet kommt sie aus dem Badezimmer fährt sich mit dem Kamm durch das tropfnasse Haar, (...), cremt sich mit Feuchtigkeitslotion ein und schlüpft in ein Business-Kostüm."
    Geschlechterstereotyper Blick auf die Welt
    Ganz abgesehen davon, dass diese Beschreibung einfallsloser Kitsch, auf bildlicher wie sprachlicher Höhe von Heftchenromanen ist, (der sich im Übrigen an der einen und anderen Stelle des Romans in fast gleichen Wortlaut wieder finden lässt), ist es auch ein ziemlich geschlechterstereotyper Blick auf die Welt. Dem sind genauso die Figuren der beiden Kinder samt ihrer Mutter, wie deren Freundin unterworfen.
    Da ist Dahaba, die Tochter von Aar und seiner Exfrau Valerie, mitten in der Pubertät, und in allen Schilderungen, das unbedingt zickige Mädchen, geschüttelt und getrieben von starken emotionalen Schwankungen und nervend mit Mädchengeplapper, die etwa so spricht:
    "Aber ich will einen Big Mac, einen Kübel Eis und ne Coke light. Und ich will, dass wir jetzt sofort losgehen. Darüber gibt es keine Diskussionen."
    Und da ist ihr großer Bruder Salif, ganz der Vater, der beim ersten Treffen mit seiner Tante noch nicht einmal sein Frühstück selber machen kann, und wie durch Hexerei innerhalb zweier Tage bedacht und vernünftig die Rolle des Mannes im Haus übernimmt.
    "Ein abermaliges Klopfen an der Tür unterbricht Bellas Suche.
    Diesmal ist es Salif. "Möchtest du, dass ich für das Abendessen heute mit Mum und Padmini einen Tisch in einem Restaurant reserviere?" fragt er durch die Tür.
    Bella öffnet; ihr Neffe wendet schüchtern den Blick ab, da seine Tante noch nicht angekleidet ist. Was für ein reizender, charmanter Kerl, geht ihr durch den Kopf, als er seine Fingernägel anstarrt."
    Da ist Valerie, die Exfrau des Verstorbenen und abtrünnige Mutter der Kinder, an der zuvorderst modellhaft und schematisch das Problem der Homosexualität in Afrika durchgespielt wird, und die vom ersten Moment der Schilderungen an, die Rolle der bösen Frau, der schlechten Mutter und alle Hässlichkeit, Untugend und Lebensunfähigkeit als Antifigur zur schönen und guten Bella übernehmen muss.
    "Ihre Blicke verhaken sich ineinander und zum ersten Mal in diesem Gespräch sieht Bella die andere wirklich an, betrachtet das mit Pickeln übersäte - oder sind es Moskitostiche? - Gesicht, das ungewöhnlich blass wirkt. Ob sie wohl Malaria gehabt hat? Vielleicht ist ihre Haut gar nicht blass, sondern es liegt daran, dass ihre Augen gelblich aussehen."
    Das alles klingt wie vom Reißbrett. Schwarz und weiß. Mädchenzeugs und Jungenpower. Klassische sexuelle Neigung, fragwürdige sexuelle Neigung. Der Mensch ist traurig oder fröhlich. Schön oder hässlich. Klug oder dumm.
    So einfach stellt sich weder das echte Leben dar, so einfach darf es sich aber auch der Roman nicht machen. Nicht, wenn wir mit differenziertem Blick auf die Welt schauen, in der wir leben, nicht, wenn wir den Menschen in seiner Ganzheit betrachten, mit seinen sich widerstreitenden Eigenschaften, seinen variablen Emotionen und in seiner ganz grundsätzlichen Vielfältigkeit. Und erst recht nicht, wenn das, wovon erzählt wird, den schweren Moment umfassender Trauer und somit relevantes Dasein in einer Ausnahmesituation meint.
    Durch die schematische Zuordnung für bestimmte Aufgaben, die Einordnung in bestimmte Rollen, durch die Einzwängung in den Plot, durch ihre grundlegende Vorbestimmung zur Erfüllung bestimmter Aufgaben im Romanverlauf, wird den Protagonisten in diesen neuen Roman von Farah jegliche Möglichkeit genommen, sich zu entwickeln, sich zueinander überraschend zu verhalten, zu Menschen aus Fleisch und Blut zu werden. Sie bleiben Papier. Ihr Dasein Behauptung. Ihr Verhältnis zueinander Schachspiel.
    Und ihre Worte hölzern, oder so, als sei es das Normalste auf der Welt, dass dem Menschen immerzu Zitate von Beckett und anderen mehr oder weniger berühmten Menschen einfallen, mit denen er sich das Leben erklärt. Oder so, als seien sich unterhaltende Menschen wandelnde Lexika unterschiedlicher Tendenz, die in ihren Gesprächen nur darauf aus sind, den anderen politische, gesellschaftliche, soziale oder kulturelle Hintergründe und Bildungswerte beizubringen.
    "Hängen Verschleierung und Beschneidung in irgendeiner Weise zusammen?" fragt Valerie Bella.
    "Überhaupt nicht."
    "Gibt es einen Unterschied zwischen weiblicher Beschneidung und Genitalverstümmelung, wie es heutzutage offenbar genannt wird", fragt Padmini.
    "Keinen", antwortete Bella. "Beides beschreibt die vollständige Entfernung der Klitoris, die unmenschlichste Grausamkeit, die die somalische Gesellschaft Frauen antut."
    Ein Roman ist kein Sachbuch
    Ohne Frage ehrt es einen Autor, wenn er sich solch schwerwiegender, grausamer, Frauenrechte verletzender Themen annimmt. Oder darüber erzählt, wie die Gepflogenheiten und Gewohnheiten in der oberen Mittelschicht seines Kontinents ausschauen, wie es sich mit den Spannungen zwischen den Ländern, etwa Kenia und Somalia verhält oder auf welchem Stand sich der Gender-Diskurs in den afrikanischen Ländern befindet. Aber ein Roman ist kein Sachbuch. Vielmehr hat er die Aufgabe, eine Geschichte zu erzählen, das, worum es ihm geht, mittels Figuren zu transportieren, so dass es den Leser berührt und bewegt.
    Bewegt und berührt und sogar gespannt mitgenommen wird der Leser hier leider nur auf den ersten Seiten des Prologs, wenn er dem aus unguten Träumen erwachenden Aar in den Tag folgt, und sich erste Anzeichen einer Gefahr auftun. Und dann stirbt mit Aar die einzig Mensch gewordene Figur in diesem Roman.
    Immer wieder bekommt man den Eindruck, der Autor vertraut nicht darauf, seine Leser für sein Land und dessen schwierige Belange zu interessieren, indem er Geschichten erzählt. Immer wieder stolperte man über solch radikale aufklärerische Dialoge ohne Sprachgefühl. Dabei verliert sich das wichtigste Thema des Romans, nämlich die Trauer, der Verlust, die Wut vollkommen im Nichts.
    Wie sehr ist man doch darauf neugierig als Leser, wie es Heranwachsenden gelingt über den Tod des Vaters, über den Verlust der Nähe und Liebe eines so wichtigen Menschen, wie einem Elternteil zurechtzukommen. Wie bewältigen sie die ersten Tage danach, wie leben sie mit der Trauer? Man erfährt darüber ungefähr soviel:
    "Dahaba klammert sich an Bella, bis sie sich schließlich soweit beruhigt hat, dass ihre Tante den Kinderkörper loslassen kann. Aber als sie Bella in die Augen sieht, löst der Kummer erneut einen Weinanfall aus. Bella küsst ihre Nichte auf die Wangen. "Wir sind jetzt elternlos" sagt Dahaba.
    "Ich weiß" möchte Bella sagen, (...) und erklärt stattdessen: "Zum einen habt ihr mich, mein Schatz. Ich bleibe hier und kümmere mich um euch."
    "Danke, Tante" sagt Dahaba.
    "Zum anderen seid ihr nicht elternlos" betont Bella, "ihr habt eine Mutter."
    Versperrter Blick auf das Wesentliche
    Und wenngleich Farah mithilfe der Fotografie als Motiv den getöteten Vater der Kinder, Bellas Bruder und Gunillas Lebenspartner erzählen möchte, gelingt das kaum. Zwar werden immer wieder Fotografien gefunden, auf denen Aar abgebildet ist, werden Alben verschenkt und betrachtete, aber die sehr eindimensionale Erzählweise, der sich Farah hier verschrieben hat, versperrt den Blick zurück.
    Bella, selbst Fotografin, schenkt den Kindern Kameras, sie richten eine Dunkelkammer ein, sie beschäftigen sich also mit dem Metier der Fotografie, aber die Erinnerungen an den Verstorbenen, der Schmerz, den die Vergangenheit beim Blick auf Fotos auslösen kann, bleibt oberflächlich, taub, oder geht in geschäftiger Alltagstätigkeit unter, die als Text zwar Seiten schafft, aber weder Tiefe noch Stimmung. Da heißt es etwa:
    "Ich würde Gunilla gern Wiedersehen", sagt Dahaba. "Du auch, Salif?"
    "Wir mögen sie beide, es war immer lustig mit ihr."
    "Ich lade sie zum Abendessen ein", sagt Bella.
    "Das wäre klasse."
    Die Kinder ziehen sich in ihre Zimmer zurück, schreiben SMS, besuchen diverse Webseiten und hören Musik, bis das Abendessen fertig ist und Bella sie nach unten ruft."
    Uninspirierte Erzählweise
    Das ist auf traurige Weise uninspiriert und nichtssagend. Und wenn man einige Zeit lang denkt, eine ganze Menge an schlechten Formulierungen, an Ungeschicktheiten, an sprachlichen Klischees, sei einer tatsächlich nicht sehr geschmeidigen oder formvollendeten Übersetzung geschuldet, weiß man allerspätestens nach hundert Romanseiten, dass eine gelungene Übersetzung die sprachlichen und inhaltlichen Banalitäten und Abgründe nur noch mehr ins Licht gerückt hätte. Es sei also dieser Nachlässigkeit gedankt.
    Wie aber kann man sich erklären, dass ein Romanautor vom Ruf eines Nuruddin Farah ein Buch schreibt, hinter dem man im besten Falle einen Ghostwriter von der übleren Sorte vermuten möchte?
    Es ist schwer zu verstehen; so wie es auch nicht nachvollziehbar ist, dass kein Lektor, kein Verlag, den Autor davon abgehalten hat, diesen Roman in vorliegendem Zustand zu veröffentlichen.
    Zumal bei einem solchen Potenzial an Themen, Stoffen und Geschichte, möchte man sagen. Und doch kann man den Sachverhalt genau auf dem Hintergrund dieses Potenzials verstehen. Denn so eine Fülle an zu erzählenden Reserven kann auch leicht zur Mission geraten. All der Missstand, die Willkür, das Schicksal des eigenen Landes muss übermittelt und in die Welt getragen werden. Jetzt sofort. Dass weniger mehr sein könnte, gerät dabei leicht außer Acht.
    Es gibt den Begriff des Thesenromans, der genau beschreibt, was in dieser Analyse erörtert wurde. Nämlich, dass es Nuruddin Farah wohl viel bedeutet, seine Meinung und Haltung dem Terror und der Unterdrückung in seinem Heimatland Somalia etwas entgegenzusetzen, und zwar im ganz aufklärerischen Sinne. Um etwas zu beklagen, etwas anzuklagen, der Welt eine große Ungerechtigkeit zu er zählen.
    Und so werden die Figuren des Romans zugunsten der Vermittlung von Thesen, also aus didaktischen Gründen, den Ideen des Autors unterworfen. Politisch betrachtet ist das mutig und kämpferisch. Aus der Sicht der Kunst ist das nichts als ein Opfer.
    Nuruddin Farah: "Jenes andere Leben",
    Suhrkamp, 382 Seiten, 24,95 Euro.