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OECD-Studie
Warum deutsche Arbeitgeber Flüchtlinge einstellen

Deutsche Unternehmen beschäftigen Flüchtlinge vor allem aus Gründen der sozialen Verantwortung, sagte der OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig im Deutschlandfunk. Fehlende Deutschkenntnisse bereiteten den Firmen die meisten Schwierigkeiten im Alltag.

Thomas Liebig im Gespräch mit Regina Brinkmann | 14.03.2017
    Ausbilder unterhält sich mit einem afghanischen Flüchtling.
    Jeder dritte Betrieb hofft, durch die Anstellung von Flüchtlingen langfristig den Bedarf an Fachkräften zu sichern. (picture alliance/ dpa/ Jens-Ulrich Koch)
    Thomas Liebig hat in einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gut 2.000 Arbeitgeber befragt. Fast 78 Prozent der Firmen, die bereits Flüchtlinge beschäftigt haben, nannten soziale Gründe als Motivation. Jeder dritte Betrieb hofft, durch die Anstellung von Flüchtlingen langfristig den Bedarf an Fachkräften zu sichern. Jeder fünfte Befragte begründete die Entscheidung mit der besonderen Leistungsbereitschaft von Migranten.
    Von jenen Betrieben, die über Schwierigkeiten berichteten, gaben etwa 60 Prozent fehlende Deutschkenntnisse an. Der Autor der Studie, Thomas Liebig, sagte im Gespräch bei "Campus und Karriere", bei den entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen bestehe noch Verbesserungsbedarf. Dabei gehe es nicht nur um die Vermittlung berufsbezogener Sprachkenntnisse, sondern auch um die Kenntnis von Funktionsweisen des deutschen Arbeitsmarktes.