
Der Bildungsexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft, Plünnecke, sagte der "Rheinischen Post", die Zusammenfassung der Leistungen zur Kindergrundsicherung sei sinnvoll. Bei einer Erhöhung der Leistungen müsse jedoch sichergestellt werden, dass Erwerbsanreize für die Eltern bestehen blieben. Wichtig wäre es, die Betreuungsinfrastruktur auszubauen. Damit stärke man die Möglichkeiten, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen oder auszudehnen, was die Armutsgefährdung reduziere. Ähnlich äußerte sich der Ökonom Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Fratzscher, hatte zuvor gesagt, es wäre ein Fehler, die Ausgaben für die Kindergrundsicherung auf zwei Milliarden Euro zu drücken, wie es derzeit im Bundeshaushalt vorgesehen sei. Fratzscher sprach von einer entscheidenden Zukunftsinvestition, die die Vererbung von Kinderarmut durchbreche und auch angesichts des Fachkräftemangels notwendig sei.
Auch das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos sieht positive Auswirkungen einer Kindergrundsicherung für den Staat. Eine Kindergrundsicherung würde in den ersten Lebensjahren bei den öffentlichen Haushalten zu höheren Ausgaben führen, hieß es. Im Lebensverlauf könne sie zu höheren Rückflüssen führen. Zuvor war eine DIW-Studie zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen.
Diese Nachricht wurde am 19.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.