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Online-Projekt resonanz.digital
Gegen die Logik des Surfens

Das Hamburger Ensemble Resonanz macht ambitionierte Konzertprogramme und verbindet diese mit verschiedenen Vermittlungsprojekten. Im Mai ist die Website resonanz.digital hinzugekommen: Hier sammelt das Ensemble Videos, Audios und Texte rund um seine Konzerte. Für wen eigentlich?

Geschäftsführer Tobias Rempe im Gespräch mit Susann El Kassar |
    Rund 20 Menschen stehen mit ihren Instrumenten in einem hellbraunen Raum, es ist der kleine Saal der Elbphilharmonie in Hamburg.
    Ein Stamm-Spielort des Ensemble Resonanz in Hamburg: der kleine Saal der Elbphilharmonie. (Tobias Schult)
    In Hamburg ist das Ensemble Resonanz tief verwurzelt: Es hat seinen eigenen Konzertort, den resonanzraum auf St. Pauli, es ist Residenz-Ensemble der Elbphilharmonie, und mit seinen überraschenden musikalischen Querverbindungen - beispielweise von Franz Schubert zu Nick Cave - und damit verbundenen Extra-Veranstaltungen wie DJ-Sessions oder Gesprächsrunden hat es sich eine treue, sehr breite Hörerschaft aufgebaut.
    Wenn das Ensemble auf Tour ist, dann fehle ihm diese Vielfalt der Kanäle, sagt der Geschäftsführer des Ensemble Resonanz, Tobias Rempe, und darum habe es dieses neue Online-Angebot resonanz.digital zusammengestellt. Hier könne das Ensemble all sein Material: Videomitschnitte, Audios, Interviews, Programmhefttexte und anderes Hintergrundmaterial versammeln und den Nutzern zur Verfügung stellen und "zum Entdecken preisgeben".
    Neue Bühne im Netz
    Die Zielgruppe, an die das Ensemble Resonanz dabei denke, sei die gleiche wie in Konzerten, sagt Rempe, für sie wäre resonanz.digital eine "neue Bühne im Netz". Mit resonanz.digital haben sie einen digitalen Raum geschaffen, der "sich eigentlich gegen die Logik des Netzes" stelle, denn, wer möchte, kann sich "in diese Welt vertiefen", könne langsamer werden. Hier liege eine Herausforderung des Projekts, weil es sich eigentlich "gegen die Logik des Surfens" richte.