"Oh Rahmon, du bist der größte Führer unserer Zeit. In der Politik bist du wie die Sonne, die uns Licht gibt."
Die Verse gelten dem Präsidenten Tadschikistans. So wie in dieser Aufnahme des Radiosenders radio liberty lässt sich Emomali Rahmon feiern, wenn er Regionen besucht. Der 61-jährige ehemalige Kolchosdirektor und Vater von neun Kindern regiert Tadschikistan seit 21 Jahren. An seiner Wiederwahl besteht kein Zweifel, erläutert Andrej Grozin, Zentralasienexperte des Instituts für GUS-Staaten in Moskau:
"Tadschikistan hat einen sehr blutigen Bürgerkrieg hinter sich. Mit 100 bis 150.000 Toten forderte er Anfang der 90er-Jahre mehr Opfer als jeder andere Konflikt auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.
Die Bevölkerung ist bis heute stark traumatisiert. Und alle haben Angst, dass sich so etwas wiederholen kann. Deshalb sind die Menschen für stabile Verhältnisse und gegen Veränderungen."
Die stabilen Verhältnisse allerdings sind prekär. In Tadschikistan lebt fast jeder zweite unterhalb der Armutsgrenze. Das Land besteht zum größten Teil aus Gebirge, es gibt kaum Landwirtschaft. Und im Unterschied zu den Nachbarstaaten hat Tadschikistan auch keine großen Rohstoffvorkommen. Schätzungen zufolge, verdingt sich mehr als die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung im Ausland, vor allem in Russland.
Andrej Grozin: "Natürlich wird der Präsident administrative Ressourcen benutzen, natürlich werden 10 oder 15 Prozent auf sein tatsächliches Wahlergebnis aufgeschlagen. Aber ich bin überzeugt, selbst ohne dies, selbst wenn die Wahlkommission ehrlich arbeiten würde, würde die Mehrheit in Tadschikistan Rahmon wählen, als das kleinste von allen Übeln."
Die Verse gelten dem Präsidenten Tadschikistans. So wie in dieser Aufnahme des Radiosenders radio liberty lässt sich Emomali Rahmon feiern, wenn er Regionen besucht. Der 61-jährige ehemalige Kolchosdirektor und Vater von neun Kindern regiert Tadschikistan seit 21 Jahren. An seiner Wiederwahl besteht kein Zweifel, erläutert Andrej Grozin, Zentralasienexperte des Instituts für GUS-Staaten in Moskau:
"Tadschikistan hat einen sehr blutigen Bürgerkrieg hinter sich. Mit 100 bis 150.000 Toten forderte er Anfang der 90er-Jahre mehr Opfer als jeder andere Konflikt auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.
Die Bevölkerung ist bis heute stark traumatisiert. Und alle haben Angst, dass sich so etwas wiederholen kann. Deshalb sind die Menschen für stabile Verhältnisse und gegen Veränderungen."
Die stabilen Verhältnisse allerdings sind prekär. In Tadschikistan lebt fast jeder zweite unterhalb der Armutsgrenze. Das Land besteht zum größten Teil aus Gebirge, es gibt kaum Landwirtschaft. Und im Unterschied zu den Nachbarstaaten hat Tadschikistan auch keine großen Rohstoffvorkommen. Schätzungen zufolge, verdingt sich mehr als die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung im Ausland, vor allem in Russland.
Andrej Grozin: "Natürlich wird der Präsident administrative Ressourcen benutzen, natürlich werden 10 oder 15 Prozent auf sein tatsächliches Wahlergebnis aufgeschlagen. Aber ich bin überzeugt, selbst ohne dies, selbst wenn die Wahlkommission ehrlich arbeiten würde, würde die Mehrheit in Tadschikistan Rahmon wählen, als das kleinste von allen Übeln."
"Das Volk will Rahmon nicht mehr an der Spitze sehen"
Der Menschenrechtler Bakhrom Khamroew schätzt die Lage anders ein. Er leitet die Union politisch Verfolgter aus Zentralasien in Moskau.
"Die Bevölkerung Tadschikistans ist aktiver als man denkt. Ich rede hier mit sehr vielen Menschen aus dem Land. Das Volk will Rahmon nicht mehr an der Spitze sehen. Er hat es in 20 Jahren nicht geschafft, die Lage im Land zu verbessern. Seine Macht beruht auf Unterdrückung."
Khamroew berichtet von fingierten Prozessen gegen Andersdenkende. Und er sagt, die Macht in Tadschikistan missbrauche den Kampf gegen islamistische Terroristen, um Kritiker auszuschalten, unter anderem solche aus religiösen Kreisen. Tadschikistan ist ein islamisch geprägtes Land.
Tatsächlich wurde die Kandidatin der oppositionellen "Islamischen Partei der Wiedergeburt" aus formellen Gründen von der Wahl ausgeschlossen. Die OSZE hat bisher noch keine Wahl in Tadschikistan für demokratisch befunden. Die Kritik aus dem Ausland an den dortigen Verhältnissen fiel bisher dennoch relativ verhalten aus. Aus guten Gründen, erläutert der Zentralasienexperte Andrej Grozin:
"Das politische System Tadschikistans hält sich auch dank der Unterstützung von außen. Der Westen ist daran interessiert, dass es, wenn die Truppen aus dem Nachbarland Afghanistan abgezogen werden, in Tadschikistan ruhig bleibt."
Die EU will das Land in den Kampf gegen Terror und Drogenschmuggel einbeziehen. Sie gewährt Tadschikistan im Rahmen ihrer Zentralasienstrategie finanzielle und technische Hilfe. Als Präsident Rahmon vor einem halben Jahr Brüssel besuchte, kündigten hochrangige Vertreter von EU und NATO an, die Zusammenarbeit mit dem Land weiter zu vertiefen. Rahmon seinerseits versprach eine faire Präsidentenwahl.
Zentralasienexperte Grozin: "Insofern sind alle mit Rahmon zufrieden. Alle wissen, dass das System in Tadschikistan korrupt ist, dass die Reichtümer des Landes einer Familie gehören, aber niemand will Veränderungen, weil alle Angst haben, dass anstelle Rahmons ein bärtiger Islamist an die Macht kommt. Rahmon kennen alle schon. Das Ausland weiß, was es von ihm erwarten kann."
"Die Bevölkerung Tadschikistans ist aktiver als man denkt. Ich rede hier mit sehr vielen Menschen aus dem Land. Das Volk will Rahmon nicht mehr an der Spitze sehen. Er hat es in 20 Jahren nicht geschafft, die Lage im Land zu verbessern. Seine Macht beruht auf Unterdrückung."
Khamroew berichtet von fingierten Prozessen gegen Andersdenkende. Und er sagt, die Macht in Tadschikistan missbrauche den Kampf gegen islamistische Terroristen, um Kritiker auszuschalten, unter anderem solche aus religiösen Kreisen. Tadschikistan ist ein islamisch geprägtes Land.
Tatsächlich wurde die Kandidatin der oppositionellen "Islamischen Partei der Wiedergeburt" aus formellen Gründen von der Wahl ausgeschlossen. Die OSZE hat bisher noch keine Wahl in Tadschikistan für demokratisch befunden. Die Kritik aus dem Ausland an den dortigen Verhältnissen fiel bisher dennoch relativ verhalten aus. Aus guten Gründen, erläutert der Zentralasienexperte Andrej Grozin:
"Das politische System Tadschikistans hält sich auch dank der Unterstützung von außen. Der Westen ist daran interessiert, dass es, wenn die Truppen aus dem Nachbarland Afghanistan abgezogen werden, in Tadschikistan ruhig bleibt."
Die EU will das Land in den Kampf gegen Terror und Drogenschmuggel einbeziehen. Sie gewährt Tadschikistan im Rahmen ihrer Zentralasienstrategie finanzielle und technische Hilfe. Als Präsident Rahmon vor einem halben Jahr Brüssel besuchte, kündigten hochrangige Vertreter von EU und NATO an, die Zusammenarbeit mit dem Land weiter zu vertiefen. Rahmon seinerseits versprach eine faire Präsidentenwahl.
Zentralasienexperte Grozin: "Insofern sind alle mit Rahmon zufrieden. Alle wissen, dass das System in Tadschikistan korrupt ist, dass die Reichtümer des Landes einer Familie gehören, aber niemand will Veränderungen, weil alle Angst haben, dass anstelle Rahmons ein bärtiger Islamist an die Macht kommt. Rahmon kennen alle schon. Das Ausland weiß, was es von ihm erwarten kann."