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Oregon
Militante Rancher verschanzen sich

Aus Protest gegen die US-Regierung hält sich eine Gruppe bewaffneter Aktivisten weiterhin in einem Verwaltungsgebäude in Oregon verschanzt. Sie wollen, dass Washington ein Naturschutzgebiet an lokale Landwirte zurückgibt.

Von Wolfgang Stuflesser | 04.01.2016
    Angehörige der kleinen Miliz am Eingang des besetzten Gebäudes im Malheur Nationalpark im US-Bundesstaat Oregon
    Angehörige der kleinen Miliz am Eingang des besetzten Gebäudes im Malheur Nationalpark, Oregon (AFP / ROB KERR)
    Die Gruppe, die aus mehreren Dutzend Männern bestehen soll, ist offenbar mit Waffen, Nahrung und einem Stromgenerator ausgestattet. Die Männer fordern von der US-Bundesregierung, Teile des Naturschutzgebiets, in dem das besetzte Gebäude steht, den örtlichen Ranchern zurückzugeben. Der Malheur National Forest wurde 1908 ins Leben gerufen und mehrmals erweitert. Der Anführer der Besetzer, Ammon Bundy, sagte im Telefoninterview mit dem Sender CNN:
    "Von Anfang an hatte dieses Naturschutzgebiet eine zerstörerische Wirkung auf die Leute in der Gegend hier. Das Land von 100 Ranchern wurde dafür verwendet. Es ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Regierung den Leuten die Lebensgrundlage nimmt, um sich einen kleinen Park zu gönnen."
    Polizei hält sich zurück
    Ammon Bundys Vater Cliven Bundy hatte sich bereits 2014 im benachbarten Nevada geweigert, mehr als eine Million Dollar Gebühren dafür zu zahlen, dass sein Vieh auf öffentlichem Weideland grast.
    Der Protest in Oregon hatte sich daran entzündet, dass ein Richter die Haftstrafen gegen zwei Rancher wegen Brandstiftung um mehrere Jahre verlängert hatte. Die beiden - Vater und Sohn - wurden dafür bestraft, dass sie 2012 auf Land, das der US-Bundesregierung gehört, Feuer gelegt haben, um Spuren ihrer Wilderei zu verwischen. Gegen das Urteil hatten am Samstag etwa 300 Leute protestiert, von denen sich dann die radikale Gruppe löste und das Verwaltungsgebäude im Naturschutzgebiet besetzte, das über den Jahreswechsel leer stand. Der örtliche Sheriff sagte, verschiedene Behörden arbeiteten nun gemeinsam an einer friedlichen Lösung der Situation.