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Oscar-Verleihung
"Moonlight" als bester Film ausgezeichnet

Das Drama "Moonlight" ist bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles als bester Film ausgezeichnet worden. Zuvor gab es eine Panne: Als Gewinner wurde zunächst "La La Land" verkündet. Die Preise für die besten Hauptdarsteller erhielten Emma Stone und Casey Affleck. Der deutsche Film "Toni Erdmann" ging leer aus.

    Emma Stone gratuliert Mahershala Ali zum Oscar für den besten Film, rechts: Ryan Gosling
    Emma Stone gratuliert Mahershala Ali zum Oscar für den besten Film für "Moonlight", zuvor war verkündet worden, "La La Land" mit Stone und Ryan Gosling (r.) in den Hauptrollen habe die Trophäe gewonnen (dpa/Chris Pizzello/Invision/AP)
    Offenbar hatten die Präsentatoren einen falschen Umschlag erhalten und deshalb "La La Land" als besten Film genannt. Die Macher des Musical-Films kamen daraufhin auf die Bühne und begannen, ihre Dankesreden zu halten, als sich plötzlich herausstellte, dass "Moonlight" der wahre Gewinner war. Das Drama handelt von einem jungen homosexuellen Afroamerikaner.
    Casey Affleck bekam den Oscar für seine Darstellung in "Manchester by the Sea", Emma Stone für ihre Leistung in "La La Land". Die Auszeichnung für die beste Regie nahm Damien Chazelle entgegen, ebenfalls für "La La Land". Der 32-Jährige ist der jüngste Preisträger in der Kategorie. Das Musical war mit 14 Nominierungen großer Favorit der Verleihung.
    US-Schauspielerin Emma Stone hat den Oscar als beste Hauptsdarstellerin für "La La Land" erhalten.
    Emma Stone erhielt den Oscar als beste Hauptsdarstellerin in "La La Land". (AFP / Mark RALSTON)
    Mahershala Ali war wie erwartet der erste Gewinner des Abends. Er wurde für seine Rolle in "Moonlight" als bester Nebendarsteller geehrt. Bei den Frauen wurde Viola Davis als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Die 51-Jährige gewann für ihre Leistung in dem Drama "Fences" von Regisseur Denzel Washington, der in dem Film selbst die Hauptrolle spielt.
    Mahershala Ali, der den Oscar als bester Nebendarsteller erhalten hat.
    Mahershala Ali, der den Oscar als bester Nebendarsteller erhalten hat. (AFP / FREDERIC J. BROWN)
    "Salesman"-Regisseur blieb Verleihung aus Protest gegen Trump fern
    Der iranische Regisseur Ashgar Farhadi nahm seinen Oscar für "Salesman" aus Protest gegen US-Präsident Donald Trump nicht persönlich entgegen. "Meine Abwesenheit geschieht aus Respekt vor den Einwohnern meines Landes und den sechs anderen Ländern, denen durch den unmenschlichen Einreisestopp in die USA Verachtung entgegen gebracht wird", ließ Farhadi durch eine Vertreterin bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles verlesen.
    Trumps Einreisestopp für sieben vorwiegend muslimische Länder wurde von einem US-Gericht zwar vorerst außer Kraft gesetzt, der US-Präsident kündigte aber bereits ein neues Dekret dazu an.
    Kein Oscar für "Toni Erdmann"
    Der deutsche Film "Toni Erdmann" blieb ohne Oscar. Er war in den USA allerdings kurz vor der Oscar-Gala mit dem Independent Spirit Award als bester internationaler Film ausgezeichnet worden.
    Der Komiker Jimmy Kimmel moderierte die Veranstaltung zum ersten Mal. Er eröffnete die 89. Oscar-Gala mit Sticheleien gegen Trump. Die Show werde von Zuschauern in mehr 225 Ländern verfolgt, "die uns jetzt hassen". Zudem erklärte Kimmel, er möchte "Präsident Trump Danke sagen" - und: "Könnt ihr euch noch an letztes Jahr erinnern, als es schien, als ob die Oscars rassistisch wären?" Dann sagte Kimmel, er vermute, dass Trump morgens "beim Toilettenbesuch" über die Oscarnacht twittern werde.
    Lesen Sie die Ereignisse der Oscar-Nacht im Live-Ticker von Deutschlandradio Kultur nach.
    (kis/hba/cvo)