Zukunft des Gazastreifens
Palästinensergruppen stimmen Übergangsverwaltung zu

Palästinensische Gruppierungen haben sich darauf geeinigt, die Verwaltung des Gazastreifens einem unabhängigen Technokraten-Komitee zu übertragen. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung verschiedener palästinensischer Organisationen hervor, die sich in der ägyptischen Hauptstadt Kairo beraten hatten.

    Ein Mann geht durch eine Trümmer-Lanschaft.
    Im Gazastreifen gilt eine Waffenruhe zwischen Israel und Hamas. (picture alliance / Anadolu / Khalil Ramzi Alkahlut)
    Medienberichten zufolge waren auch die militant-islamistische Hamas und der Islamische Dschihad beteiligt. Die Hamas veröffentlichte die Erklärung auch auf ihrem offiziellen Telegram-Kanal. Eine Auflistung der teilnehmenden Gruppen wurde darin nicht angegeben. Damit blieb zunächst unklar, ob auch die Fatah von Palästinenserpräsident Abbas beteiligt war.
    Das aus Palästinensern bestehende Komitee solle gemeinsam mit arabischen Ländern und internationalen Institutionen "auf der Grundlage von Transparenz und Rechenschaftspflicht" die Verwaltung der wichtigsten Versorgungsleistungen in dem Küstenstreifen übernehmen, heißt es in dem Text. Der Friedensplan von US-Präsident Trump sieht vor, dass der Gazastreifen von einer Übergangsregierung palästinensischer Technokraten unter Aufsicht eines internationalen Gremiums regiert werden soll. Die Hamas hatte bereits ihre Bereitschaft dazu signalisiert.

    Geplante Hamas-Entwaffnung nicht erwähnt

    Die Palästinensergruppen sprachen sich in der Erklärung für eine weitere Umsetzung der von den USA vorgelegten Waffenruhe-Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel aus. Sie betonten zudem die Bedeutung einer UNO-Resolution über die geplante Stationierung internationaler Friedenstruppen im Gazastreifen. An Israel richteten sie die Forderung, seine Truppen abzuziehen sowie alle Grenzübergänge zu öffnen und humanitäre und medizinische Hilfsgüter in das Küstengebiet zu lassen. Außerdem müsse ein umfassender Wiederaufbau beginnen. 
    Zu bislang strittigen Punkten wie der im Gaza-Plan von US-Präsident Trump vorgesehenen - und von der Terrororganisation bislang strikt abgelehnten - Entwaffnung der Hamas sowie ihrem Ausschluss von einer politischen Teilhabe im Gazastreifen war in der Erklärung nichts zu lesen. Betont wurde lediglich die Notwendigkeit zu einem gemeinsamen Vorgehen aller Palästinensergruppen. Dazu solle es ein Treffen geben mit dem Ziel, die Dachorganisation PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) zu stärken, die als "einzige legitime Vertretung des palästinensischen Volkes" bezeichnet wurde.
    Diese Nachricht wurde am 25.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.