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Papst in Israel
Symbolische und politische Gesten

Eine symbolischer Höhepunkt der dreitägigen Israelreise des Papstes ist der Halt an der israelischen Sperranlage zwischen Bethlehem und Jerusalem. Papst Benedikt verweilte an der Grenze zu den palästinensischen Gebieten im stillen Gebet. Er kam auch mit Glaubens- und Politikvertretern zusammen.

Von Jan-Christoph Kitzler |
    Papst Franziskus berührt die israelische Grenzmauer zum Westjordanland
    Papst Franziskus berührt die israelische Grenzmauer zum Westjordanland (dpa / picture-alliance / Osservatore Romano Handout)
    Der Papst nahm sich am Sonntag auch während der Fahrt zur Grabeskirche Zeit Flüchtlinge und Familien, die unter der dauerhaften Anspannung in den palästinensischen Gebieten in Flüchtlingslagern leben. In der Grabeskirche kam er anschließend mit Patriarch Bartholomaios I. zusammen, dem Oberhaupt der Orthodoxen Kirche. Beide Kirchenoberhäupter beteten gemeinsam das Vater unser. Zuvor unterzeichneten sie eine gemeinsame Erklärung, den ökumenischen Weg weiter einzuschlagen.
    Friedensinitiative in Rom
    Bei der Messe in Bethlehem lud der Papst den israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmood Abbas zu einer Friedensinitiative nach Rom ein. Bereits im Juni soll das gemeinsames Treffen im Vatikan mit dem Papst stattfinden. Ziel ist es, im Nahostkonflikt eine Lösung zu finden.
    Papst Franziskus und das Oberhaupt der orthodoxen Kirche Patriarch Bartolomaios I. in der Grabenkirche in Jerusalem.
    Papst Franziskus und das Oberhaupt der orthodoxen Kirche Patriarch Bartolomaios I. (picture-alliance/Kyodo/maxppp)
    Franziskus hat am letzten Tag seiner Reise die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Er sprach von einer unermesslichen Tragödie, einem Abgrund für die Menschheit. Zuvor war das Oberhaupt der katholischen Kirche mit dem Jerusalemer Großmufti Hussein zusammengetroffen. Bei der Begegnung auf dem Tempelberg rief er Muslime, Christen und Juden zum Dialog auf. Es gelte gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden zu kämpfen. Im Anschluss an einen Besuch im Felsendom betete er an der Klagemauer. Für den Mittag sind Gespräche mit Präsident Peres und Regierungschef Netanjahu geplant