
In einer ersten Reaktion bezeichnete Babis das Wahlergebnis als "historisch". Aller Voraussicht nach werden insgesamt sechs Parteien ins tschechische Parlament einziehen. Die bisher mitregierende Bürgermeisterpartei erhielt 11,1 Prozent. Die Piraten kamen auf knapp 8,8 Prozent, gefolgt von zwei möglichen Koalitionspartnern für Babis, der rechten Freiheit und direkte Demokratie und den sogenannten Motoristen.
Ukraine-Unterstützung auf der Kippe
Babis war bereits von 2017 bis 2021 Ministerpräsident Tschechiens. Sein Sieg könnte gravierende Folgen für die Haltung des Landes gegenüber der Ukraine haben. Tschechien ist unter der von Fiala angeführten Mehrparteienregierung bislang ein entschlossener Verbündeter der Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland. Das Land lieferte Rüstungsgüter, nahm zahlreiche ukrainische Flüchtlinge auf und rief eine "Munitionsinitiative" ins Leben.
Unter einer von Babis geführten Regierung könnte sich Tschechien in dieser Frage der Slowakei und Ungarn annähern, den derzeit Russland politisch am nächsten stehenden EU-Staaten. Babis plegt ein gutes Verhältnis zu dem slowakischen Regierungschef Fico und dem ungarischen Ministerpräsidenten Orban.
Diese Nachricht wurde am 04.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.