Mittwoch, 22. Mai 2024

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Veröffentlichung von Geheimdokumenten
Pentagon sieht "sehr hohes Sicherheitsrisiko"

Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums birgt die Veröffentlichung geheimer Militärdokumente im Internet ein "sehr hohes Sicherheitsrisiko". Ein Sprecher des Pentagon sagte, dies bedrohe die nationale Sicherheit und habe zudem das Potenzial, Falschinformationen zu verbreiten. Man prüfe daher die Echtheit der fotografierten Dokumente.

11.04.2023
    Zu sehen auf dem Bildausschnitt ist das Pentagon-Logo und eine US-amerikanische Flagge
    Pentagon-Logo (SAUL LOEB / AFP)
    Die Unterlagen kursieren in den sozialen Medien und enthalten offenbar sensibles und streng geheimes Material zum russischen Krieg in der Ukraine, aber auch zu China, dem Nahen Osten und Afrika. Die ukrainische Führung wies einen Bericht des US-Nachrichtensenders CNN zurück, wonach in Folge der Veröffentlichung der Geheimdokumente militärische Pläne der Armee geändert worden seien. Einer der Sicherheitsberater des ukrainischen Präsidenten Selenskij sagte dem ARD-Fernsehen, ein Teil der Unterlagen sei ohnehin nicht geheim gewesen.
    Zudem würden Pläne zur Abwehr russischer Angriffe in verschiedenen Varianten erstellt. Welcher dann umgesetzt werde, entscheide der Stab der Oberbefehlshaber kurzfristig.
    Von Seiten der südkoreanischen Regierung hieß es, Vorwürfe, US-Geheimdienste hätten das Büro des Präsidenten abgehört, seien "grundlos" und "falsch". Der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Kim Tae-hyo sagte bei seiner Abreise nach Washington, die USA und Südkorea seien sich einig, dass viele der veröffentlichten Informationen verfälscht seien. Details nannte er allerdings nicht.
    Die ukrainische Führung zog ebenfalls eine angebliche Abhöraktion der USA in Zweifel, hier gegen Präsident Selenskyj. Beratungen des Staatschefs mit dem Militär seien anders abgelaufen als in veröffentlichten Geheimdienstdokumenten dargestellt, sagte Präsidentenberater Podoljak im ukrainischen Fernsehen. Die Beziehungen der Ukraine zu ihren westlichen Partnern seien durch die Veröffentlichungen nicht gefährdet.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 11.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.