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Philosoph zu Industrie 4.0
"Wir haben zu wenig technisches Wissen"

Auf der Erde gebe es momentan rund sieben Milliarden Menschen und 50 Milliarden miteinander vernetzte Geräte. Der Großteil der Kommunikation finde schon jetzt von Maschine zu Maschine statt, sagte der Technikphilosoph Klaus Kornwachs im DLF. Angebote zur technologischen Aufklärung gebe es, allerdings würden sie von Laien viel zu wenig genutzt, kritisierte Kornwachs.

Klaus Kornwachs im Gespräch mit Burkhard Müller-Ullrich |
    Das Bild zeigt einen Radarchip für Notfall-Assistenzprogramme in Autos.
    Das Bild zeigt einen Radarchip für Notfall-Assistenzprogramme in Autos. (picture alliance / dpa / Matthias Balk)
    Hauptthema beim Weltwirtschaftsforum in Davos, das am Mittwoch beginnt, ist die vierte industrielle Revolution. Man könne wirklich von einer Revolution sprechen, sagte der Physiker und Technikphilosph Klaus Kornwachs im DLF. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts habe sich grundlegend etwas geändert. "Wir sehen, dass 70 Prozent der Wirtschaftsleistung in den Industriestaaten durch immaterielle Güter vermittelt werden", sagte Kornwachs. Es gebe kaum mehr ein Produkt, das keine Rechnerleistung enthalte. Allein in einem Auto befänden sich circa 50 Computer beziehungsweise Chips an Bord, die alle miteinander vernetzt seien.
    Die Arbeitsordnung werde sich grundlegend verändern. Neben Risiken gebe es auch Chancen. Dazu jedoch müsste über die Interessen bei der Gestaltung der Technologie gesprochen werden. Mehr öffentliche Diskussion sei deshalb wichtig.
    Sie können das Gespräch sechs Monate in unserem Audio-Archiv nachhören.