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Pianistin Kris Davis
Die Freidenkerin

Drastische Veränderungen sind bei ihr an der Tagesordnung: Nach ihrem Debütalbum entschied die Pianistin Kris Davis, erstmal keine Akkorde mehr, sondern nur noch Linien zu spielen. Heute ist sie eine der wichtigsten Musikerinnen der experimentellen Jazzszene New Yorks.

Von Karl Lippegaus | 22.10.2020
    Vor einem schwarzen Piano sitzt eine dunkelhaarige junge Frau. Ihr Blick schweift zur Seite und im Hintergrund ist verschwommen eine Statue zu sehen.
    Wurde 2020 von der Jazz Journalists Association sowohl zur Pianistin als auch zur Komponistin des Jahres gewählt: Kris Davis (Green Mill)
    Ihr introvertierter Erstling "Lifespan" von 2003 leuchtet noch in dunklen Farben und kündet von ernsten Reflexionen. Ihre spätere Spielweise nannte die New York Times "trocken, brutal, gebieterisch und konstant sich entwickelnd." Geboren wurde Kris Davis vor 40 Jahren in Vancouver. Sie studierte sowohl Jazz als auch klassische Musik. In ihrer Wahlheimat New York machte sie einen Abschluss in klassischer Komposition. Aber gerne schreibe sie "so wenig wie möglich", sagt sie über ihren musikalischen Ansatz. Davis’ Gruppen sind charakterisiert durch freie Interaktion, dabei inspiriert durch eine völlig eigenständige Poetik. Ihr jüngstes, vielbeachtetes Album "Diatom Ribbons" von 2019 entstand in Allstar-Besetzung u.a. mit Terri Lyne Carrington (Schlagzeug), Esperanza Spalding (Gesang), Tony Malaby (Saxofon) sowie den Gitarristen Nels Cline und Marc Ribot.