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Planetares Stelldichein
Mars zeigt Neptun

Eine gute Stunde nach Sonnenuntergang steht am Südhimmel der rötliche Mars. Er ist zwar längst nicht mehr so hell wie im Sommer, erscheint aber immer noch heller als alle Sterne in seiner Umgebung.

Von Hermann-Michael Hahn | 07.12.2018
    Heute Abend zieht Mars von der Erde aus gesehen am sonnenfernen Neptun vorbei
    Heute Abend zieht Mars von der Erde aus gesehen am sonnenfernen Neptun vorbei (Stellarium)
    Normalerweise lohnt es sich nicht, Mars mit einem lichtstarken Fernglas zu betrachten: Die geringe Vergrößerung reicht nicht aus, um den leuchtenden Punkt zu einem kleinen Scheibchen anwachsen zu lassen, auf dem Details erkennbar wären. Heute aber dient Mars als planetarer Lichtzeiger, um ein Objekt auszumachen, das überhaupt nur in einem lichtstarken Fernglas zu erkennen ist: den Planeten Neptun.
    Dieser ist als Objekt der achten Größenklasse nicht hell genug, als dass man ihn mit bloßem Auge erspähen könnte. Selbst mit einem Fernglas ist er nicht einfach zu identifizieren, weil ein solches Instrument ihn nur als einen Lichtpunkt unter vielen zeigt.
    Gegen 18 Uhr – drei Stunden nach der größten Annäherung am Tageshimmel – steht Mars immer noch nur etwa fünf Bogenminuten oder ein Sechstel des scheinbaren Monddurchmessers von Neptun entfernt. Neptun steht rechts unterhalb von Mars, etwa auf der 5-Uhr-Position. Zu diesem Zeitpunkt ist kein anderer Lichtpunkt ähnlich nah bei Mars zu sehen. Der Stern 81 im Wassermann ist mehr als dreimal so weit entfernt und links oberhalb von Mars zu finden.
    Der Anblick von Mars und Neptun gegen 18 Uhr im Teleskop
    Der Anblick von Mars und Neptun gegen 18 Uhr im Teleskop (Stellarium)
    Bis beide Planeten im südwestlichen Horizontdunst versinken, wird sich Mars langsam weiter von Neptun entfernen und näher an den Stern 81 im Wassermann heranrücken. Mars steht dann in der Mitte.