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Planeten lassen die Sonne kalt

Unsere Sonne ist ein sehr aktiver Stern, auch wenn das der gelben Kugel am Himmel auf den ersten Blick kaum anzusehen ist. Etwa alle elf Jahre gibt es besonders viele Sonnenflecken und Strahlungsausbrüche.

Von Dirk Lorenzen |
    Was genau diesen Zyklus der Sonnenaktivität auslöst, ist bis heute ein Rätsel. Klar ist nur, dass das Magnetfeld der Sonne eine wichtige Rolle spielt - denn die Sonne polt mit jedem neuen Zyklus ihr Magnetfeld um.

    Immer wieder wird spekuliert, ob womöglich auch die Planeten einen Einfluss auf die Sonne haben. Als Indiz gilt, dass die elfjährige Periode der Umlaufzeit des Riesenplaneten Jupiter ähnelt: Er braucht knapp zwölf Jahre für eine Runde um die Sonne.

    Die Planeten verursachen auf der Sonne Gezeiten ähnlich, wie es der Mond in unseren Ozeanen tut. Allerdings beträgt der Tidenhub auf der Sonne maximal einige Millimeter, was wohl kaum einen großen Effekt haben dürfte.

    Mithilfe der Häufigkeit charakteristischer chemischer Elemente in den einzelnen Schichten von Eisbohrkernen lässt sich der Sonnenzyklus gut zehntausend Jahre zurückverfolgen.

    Im vergangenen Jahr behauptete ein Forscherteam nach Auswertung dieser Daten, Aktivitätszyklus und Planetenlauf hingen zusammen.

    Doch nun haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg gezeigt, dass die vermeintlichen Effekte auf kleinen Fehlern bei der statistischen Analyse beruhten. Von dem vermeintlichen Planeteneffekt ist nichts mehr übrig.

    Die Sonne bleibt also weiterhin ein Rätsel - und Jupiter und Co. werden nicht helfen, es zu lösen.

    Die neue Studie der Forscher vom MPI für Sonnensystemforschung

    Das Kiepenheuer-Institut für Sonnenforschung in Freiburg