
Ein paar Jahre später schien der Spuk verschwunden, kehrte aber bald darauf wieder. Schließlich erkannte der niederländische Astronom Christiaan Huygens die wahre Natur dieser "Ansätze" und beschrieb sie als Ringsystem, das den Saturn frei schwebend umgibt.
Und weil die Drehachse des Saturn ähnlich geneigt ist wie die Rotationsachse der Erde, gibt es auf Saturn Jahreszeiten wie bei uns: Zweimal während eines rund 30 Jahre währenden Umlaufs steht die Sonne über dem Saturnäquator, und dann blicken wir auf die Kante des Ringsystems.

Während dieser Zeit bleiben die extrem dünnen Ringe für uns unsichtbar. Zur Saturn-Sommersonnenwende, wenn der Nordpol des Ringplaneten besonders stark zur Sonne hin geneigt ist, schauen wir dagegen schräg von oben auf das System und können zumindest die äußeren Ring-Bereiche rund um den Planeten verfolgen.
Die letzte Saturn-Sommersonnenwende liegt heute genau zwei Jahre zurück. Wer in diesen Tagen den Ringplaneten mit ausreichender Vergrößerung in einem Fernrohr betrachtet, kann die Ringe immer noch fast vollständig um den Saturn herum erkennen – nur der hinterste Teil verschwindet mittlerweile ganz im Schatten des Planeten.
2025 verschwinden die Ringe dann wieder vorübergehend, wenn auf Saturn der Herbst beginnt.