Plansequenzen oder "One-Shot-Aufnahmen" gehören zu den aufwändigsten Filmtechniken überhaupt. Bekannte Regisseure wie Alfred Hitchcock, Orson Wells oder Stanley Kubrick haben sie in ihren Filmen meisterhaft eingesetzt – und auch in aktuellen Produktionen sind sie zu sehen: Der oscarprämierte Film "1917" scheint aus nur einer durchlaufenden Szene zu bestehen. Der Thriller "Limbo", der momentan in den Kinos läuft, wurde tatsächlich sogar mit einem einzigen Take gedreht.
In den zurückliegenden Jahren werde in deutlich mehr Filmen mit langen ungeschnittenen Szenen gearbeitet, sagte Michael Kinzer vom Deutschen Filmmuseum und Filminstitut im Deutschlandfunk, "einfach weil es technisch möglich ist, was vorher nicht ging". Auf diese Weise nähere sich der Film dem Rhythmus des echten Lebens an.
Warum One-Take-Movies etwas relativ Neues sind
"Es ist ein riesiges logistisches Unterfangen. Man muss das ganze Team irgendwie verstecken, muss genau im Vorfeld planen, wo und wie die Kamera sich lang bewegt, damit nicht irgendetwas im Bild ist, was man nicht sehen soll. Es darf natürlich keine großen Verhaspler geben. Es ist im Grunde wie eine Theaterinszenierung. Und das ist natürlich auch für die Schauspieler interessant."
Frühe Beispiele, in denen Plansequenzen eingesetzt wurden, sind etwa "Cocktail für eine Leiche" (1948) von Alfred Hitchcock oder die Eröffnungsszene zu Orson Welles "Touch of Evil" (1958). Damals seien die Filmemacher allerdings dadurch eingeschränkt gewesen, dass die 35-Millimeter-Filme auf zehnminütige Aufnahmen beschränkt waren, erklärte Filmwissenschaftler Kinzer im Corsogespräch: "Es musste dann ein Schnitt kommen. Das heißt: es waren Plansequenzen möglich bis zu einer Länge von zehn Minuten. Aber ein One-Shot-Movie oder One-Take-Movie wie ‚1917‘ oder ‚Limbo‘ hätte man damals gar nicht drehen können."
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