30 Jahre lang hatte man in Niedersachsen darüber diskutiert und mit viel Information und Aufklärung schließlich Konsens zwischen Naturschützern, Landwirten und Jägern erzielt – dann setzten Umwelt und Landwirtschaftsministerium gemeinsam mit der Jägerschaft das Projekt um. Ole Anders vom Luchsprojekt Harz:
"Also, wir haben im Harz seit Anfang 2000 insgesamt 22 Luchse ausgewildert. Wir haben einige Verluste, die sich seither auf 8 Tiere beziffern, aber wir haben auch seit 2002 in jedem der Folgejahre eine Reproduktion im Freiland gehabt, haben 18 Jungtiere, von denen wir wissen, dass sie im Harz zur Welt gekommen sind. Natürlich können wir jetzt im Moment nur schätzen, wie viele Tiere tatsächlich im Harz aktuell vorhanden sind, aber wir haben durchaus den Eindruck, dass es dem Luchs dort relativ gut geht im Moment."
Sollte das so bleiben, ist nicht ausgeschlossen, dass das gefleckte Tier mit den Pinselohren und dem Stummelschwanz sich vom Harz aus im Thüringer Wald verbreitet. Denn der Einzelgänger braucht riesige Gebiete, um genug Wild, vorwiegend Rehe, reißen zu können. In den Pfälzerwald sind Luchse wahrscheinlich aus den französischen Hochvogesen eingewandert, wo sie Anfang der 80er Jahre wieder angesiedelt wurden. Wildrisse, Kot und Luchsrufe sind Indizien. Schätzungen zufolge handelt es sich um zwei bis vier Exemplare - eine Population, die langfristig kaum überleben kann, weil Unfruchtbarkeit, Inzucht und mangelnde Widerstandskraft gegen Krankheiten drohen. Um den Bestand zu sichern, müssten Tiere aus Frankreich zuwandern, sagt Mathias Herrmann vom Institut Öko-log Freilandforschung. Aber:
"Das ist heute fast unmöglich, wie unsere Analysen zeigen, weil die Zaberner Steige zwischen Zentral- und Nordvogesen unüberwindlich ist, weil da eine Autobahn durchgeht auf einem drei Kilometer breiten Waldstreifen, der für Luchse noch geeignet ist zum Durchqueren, und diese noch gezäunt ist. Ähnliche Situationen gibt es auch in Deutschland, wo Autobahnen die Waldgebiete zerschneiden oder isolieren."
Vierspurig ausgebaut werden soll die Bundesstraße B 10 quer durch den Pfälzerwald. Ohne Wildpassagen würde auch sie zunehmend zur Todesfalle nicht nur für Luchse. Auch in Kroatien wurde das Verbreitungsgebiet von Bären, Wölfen und Luchsen in den letzten zehn Jahren durch immer mehr Schnellstraßen zerschnitten. Doch wo das hochkroatische Gebirgsland als Hauptlebensraum betroffen ist, können die großen Fleischfresser Tunnel überqueren oder Hochbrücken unterqueren. Zusätzlich wurden sechs breite Grünbrücken gebaut, fünf weitere sind in Planung. In Deutschland sind solche Bauwerke wegen der hohen Kosten umstritten, obwohl sie bei neuen Straßen als Ausgleich für den Eingriff in die Natur vorgeschrieben sind. In Kroatien, so erzählt Josip Kusak, Biologe an der Universität Zagreb, wurden die Wildpassagen von vornherein in die Finanzplanung einbezogen – ohne dass das öffentliche Empörung auslöste:
"Ich glaube, uns allen ist bewusst, dass Kroatien sehr abhängig vom Tourismus ist, und ich glaube, dass Bären Wölfe und Luchse werden Teil des Tourismus sein. Auch deshalb – und nicht nur weil wir die Natur erhalten wollen – ist es ein Glück, dass wir sie nicht ausgerottet haben. Es ist eben einfacher, sie zu erhalten, als sie wieder anzusiedeln, wenn man sie einmal verloren hat."
"Also, wir haben im Harz seit Anfang 2000 insgesamt 22 Luchse ausgewildert. Wir haben einige Verluste, die sich seither auf 8 Tiere beziffern, aber wir haben auch seit 2002 in jedem der Folgejahre eine Reproduktion im Freiland gehabt, haben 18 Jungtiere, von denen wir wissen, dass sie im Harz zur Welt gekommen sind. Natürlich können wir jetzt im Moment nur schätzen, wie viele Tiere tatsächlich im Harz aktuell vorhanden sind, aber wir haben durchaus den Eindruck, dass es dem Luchs dort relativ gut geht im Moment."
Sollte das so bleiben, ist nicht ausgeschlossen, dass das gefleckte Tier mit den Pinselohren und dem Stummelschwanz sich vom Harz aus im Thüringer Wald verbreitet. Denn der Einzelgänger braucht riesige Gebiete, um genug Wild, vorwiegend Rehe, reißen zu können. In den Pfälzerwald sind Luchse wahrscheinlich aus den französischen Hochvogesen eingewandert, wo sie Anfang der 80er Jahre wieder angesiedelt wurden. Wildrisse, Kot und Luchsrufe sind Indizien. Schätzungen zufolge handelt es sich um zwei bis vier Exemplare - eine Population, die langfristig kaum überleben kann, weil Unfruchtbarkeit, Inzucht und mangelnde Widerstandskraft gegen Krankheiten drohen. Um den Bestand zu sichern, müssten Tiere aus Frankreich zuwandern, sagt Mathias Herrmann vom Institut Öko-log Freilandforschung. Aber:
"Das ist heute fast unmöglich, wie unsere Analysen zeigen, weil die Zaberner Steige zwischen Zentral- und Nordvogesen unüberwindlich ist, weil da eine Autobahn durchgeht auf einem drei Kilometer breiten Waldstreifen, der für Luchse noch geeignet ist zum Durchqueren, und diese noch gezäunt ist. Ähnliche Situationen gibt es auch in Deutschland, wo Autobahnen die Waldgebiete zerschneiden oder isolieren."
Vierspurig ausgebaut werden soll die Bundesstraße B 10 quer durch den Pfälzerwald. Ohne Wildpassagen würde auch sie zunehmend zur Todesfalle nicht nur für Luchse. Auch in Kroatien wurde das Verbreitungsgebiet von Bären, Wölfen und Luchsen in den letzten zehn Jahren durch immer mehr Schnellstraßen zerschnitten. Doch wo das hochkroatische Gebirgsland als Hauptlebensraum betroffen ist, können die großen Fleischfresser Tunnel überqueren oder Hochbrücken unterqueren. Zusätzlich wurden sechs breite Grünbrücken gebaut, fünf weitere sind in Planung. In Deutschland sind solche Bauwerke wegen der hohen Kosten umstritten, obwohl sie bei neuen Straßen als Ausgleich für den Eingriff in die Natur vorgeschrieben sind. In Kroatien, so erzählt Josip Kusak, Biologe an der Universität Zagreb, wurden die Wildpassagen von vornherein in die Finanzplanung einbezogen – ohne dass das öffentliche Empörung auslöste:
"Ich glaube, uns allen ist bewusst, dass Kroatien sehr abhängig vom Tourismus ist, und ich glaube, dass Bären Wölfe und Luchse werden Teil des Tourismus sein. Auch deshalb – und nicht nur weil wir die Natur erhalten wollen – ist es ein Glück, dass wir sie nicht ausgerottet haben. Es ist eben einfacher, sie zu erhalten, als sie wieder anzusiedeln, wenn man sie einmal verloren hat."