Klassik und Pop und Kabarett. Theater und Diskussionsveranstaltungen, Performance aller Art.
Bis zum 5. Juli feiert das Teatro Valle ein Jahr Hausbesetzung. Im vergangenen Sommer besetzten Schauspieler, Theaterstudenten, Regisseure und Theaterarbeiter das Teatro Valle im historischen Zentrum Roms. Drei Tage sollte diese Protestveranstaltung dauern. Doch die Besetzer blieben. Einer von ihnen ist der Schauspieler Tony Alfatto:
"Uns geht es um nicht gewalttätigen Widerstand. Nachdem wir erkannt hatten, dass drei Tage Widerstand nichts fruchten, haben wir uns gesagt, gut, dann beweisen wir euch eben, wie man Theater auch mit wenig Geld machen kann, um ein Theater nicht schließen zu müssen. Unsere Besetzung soll allen zeigen, wie es um unsere Kultur in Italien bestellt ist."
Zur Erinnerung: Die Regierungen von Silvio Berlusconi kürzten die Kulturausgaben um mehr als 50 Prozent. 2010 wurde auch die "Ente teatrale italiano", kurz ETI, aufgelöst. Diese staatlich finanzierte Organisation kümmerte sich um den Erhalt und die Mitfinanzierung italienischer Sprechbühnen. Ohne das Geld von der ETI stand das Teatro Valle in Rom vor seinem Ende. Eines der wichtigsten italienischen Theater. Tony Alfatto:
"Hier geschah Revolutionäres: Hier traten zum ersten Mal im päpstlichen Rom Frauen auf einer Bühne auf. Seit Pirandellos Uraufführung von 'Sechs Personen suchen einen Autor' von 1921 ist dieses Haus DER Ort Roms für avantgardistisches Theater. Wir Besetzer geben dem Teatro Valle neues Leben."
Das Theater bietet ein vielseitiges Programm: Konzerte und Gastspiele von Theatergruppen aus ganz Italien, Uraufführungen von Nachwuchsdramatikern und Abende mit berühmten Schauspielern wie Giorgio Albertazzi und Regisseuren wie Luca Ronconi.
Die Theaterbesetzer finanzieren sich selbst und verfügen über Sponsoren: Viele Bürger, prominente Künstler wie der Regisseur Nanni Moretti, Literaturnobelpreisträger Dario Fo und Schriftsteller wie Dacia Marini geben regelmäßig Geld und treten auch gratis auf, wie hier der in Italien lebende deutsche Regisseur Peter Stein, der über das deutsche und italienische Sprechtheater referierte.
Seit Juni vergangenen Jahres wurden 285 Veranstaltungen organisiert, mit rund 105.000 Zuschauern und 1780 Künstlern. Eine Stiftung wurde gegründet, mit einem Kapital von 120.000 Euro. Die Veranstaltungen sind gratis, aber die Zuschauer spenden bei jedem "spettacolo" reichlich. Der Filmschauspieler Elio Germano:
"Wir versuchen hier eine Reihe von Kriterien eines selbst verwalteten Theaters zu realisieren. Weder das Kulturministerium noch der Bürgermeister scheinen an einer Lösung des Falls Teatro Valle interessiert zu sein. Manchmal vermute ich, dass die mit unserer Arbeit sogar zufrieden sind: So haben sie eine Kultureinrichtung wenig am Hals. Und: Hier läuft alles basisdemokratisch und transparent ab."
Die Stadtverwaltung unternahm einige wenige vergebliche Versuche, zusammen mit dem Kulturministerium, das Theater finanziell neu auf die Beine stellen. Die Folge: Die Besetzung dauert an. Bleibt zu hoffen, dass die rechts regierte Stadtverwaltung diesem alternativen Theater kein Ende bereitet und die Polizei vorbeischickt, damit sie die illegalen Hausbesetzer vertreibt.
Bis zum 5. Juli feiert das Teatro Valle ein Jahr Hausbesetzung. Im vergangenen Sommer besetzten Schauspieler, Theaterstudenten, Regisseure und Theaterarbeiter das Teatro Valle im historischen Zentrum Roms. Drei Tage sollte diese Protestveranstaltung dauern. Doch die Besetzer blieben. Einer von ihnen ist der Schauspieler Tony Alfatto:
"Uns geht es um nicht gewalttätigen Widerstand. Nachdem wir erkannt hatten, dass drei Tage Widerstand nichts fruchten, haben wir uns gesagt, gut, dann beweisen wir euch eben, wie man Theater auch mit wenig Geld machen kann, um ein Theater nicht schließen zu müssen. Unsere Besetzung soll allen zeigen, wie es um unsere Kultur in Italien bestellt ist."
Zur Erinnerung: Die Regierungen von Silvio Berlusconi kürzten die Kulturausgaben um mehr als 50 Prozent. 2010 wurde auch die "Ente teatrale italiano", kurz ETI, aufgelöst. Diese staatlich finanzierte Organisation kümmerte sich um den Erhalt und die Mitfinanzierung italienischer Sprechbühnen. Ohne das Geld von der ETI stand das Teatro Valle in Rom vor seinem Ende. Eines der wichtigsten italienischen Theater. Tony Alfatto:
"Hier geschah Revolutionäres: Hier traten zum ersten Mal im päpstlichen Rom Frauen auf einer Bühne auf. Seit Pirandellos Uraufführung von 'Sechs Personen suchen einen Autor' von 1921 ist dieses Haus DER Ort Roms für avantgardistisches Theater. Wir Besetzer geben dem Teatro Valle neues Leben."
Das Theater bietet ein vielseitiges Programm: Konzerte und Gastspiele von Theatergruppen aus ganz Italien, Uraufführungen von Nachwuchsdramatikern und Abende mit berühmten Schauspielern wie Giorgio Albertazzi und Regisseuren wie Luca Ronconi.
Die Theaterbesetzer finanzieren sich selbst und verfügen über Sponsoren: Viele Bürger, prominente Künstler wie der Regisseur Nanni Moretti, Literaturnobelpreisträger Dario Fo und Schriftsteller wie Dacia Marini geben regelmäßig Geld und treten auch gratis auf, wie hier der in Italien lebende deutsche Regisseur Peter Stein, der über das deutsche und italienische Sprechtheater referierte.
Seit Juni vergangenen Jahres wurden 285 Veranstaltungen organisiert, mit rund 105.000 Zuschauern und 1780 Künstlern. Eine Stiftung wurde gegründet, mit einem Kapital von 120.000 Euro. Die Veranstaltungen sind gratis, aber die Zuschauer spenden bei jedem "spettacolo" reichlich. Der Filmschauspieler Elio Germano:
"Wir versuchen hier eine Reihe von Kriterien eines selbst verwalteten Theaters zu realisieren. Weder das Kulturministerium noch der Bürgermeister scheinen an einer Lösung des Falls Teatro Valle interessiert zu sein. Manchmal vermute ich, dass die mit unserer Arbeit sogar zufrieden sind: So haben sie eine Kultureinrichtung wenig am Hals. Und: Hier läuft alles basisdemokratisch und transparent ab."
Die Stadtverwaltung unternahm einige wenige vergebliche Versuche, zusammen mit dem Kulturministerium, das Theater finanziell neu auf die Beine stellen. Die Folge: Die Besetzung dauert an. Bleibt zu hoffen, dass die rechts regierte Stadtverwaltung diesem alternativen Theater kein Ende bereitet und die Polizei vorbeischickt, damit sie die illegalen Hausbesetzer vertreibt.