Ankündigung in Warschau
Polen führt Kontrollen an Grenze zu Deutschland ein - GdP-Warnung vor "Pingpong" mit Menschen

Polen führt vorübergehend Kontrollen an der Grenze zu Deutschland ein. Eine entsprechende Anordnung trete ab Montag in Kraft, sagte Ministerpräsident Tusk nach einer Kabinettssitzung in Warschau. Die Gewerkschaft der Deutschen Polizei warnt vor Problemen.

    Ein Bundespolizist steht vor den Schildern für Deutschland und Polen. Man sieht ihn von hinten.
    Deutsch-polnischer Grenzübergang (Bernd Wüstneck/dpa)
    Auch an den Grenzübergängen zu Litauen soll kontrolliert werden, wie Tusk weiter mitteilte. Gründe für das Vorgehen nannte er zunächst nicht. Normalerweise gibt es im Schengen-Raum, dem alle drei Länder angehören, keine stationären Personenkontrollen an den Binnengrenzen.

    Warnung vor "Pingpong-Spiel"

    Die Gewerkschaft der Polizei warnte vor Problemen an der deutsch-polnischen Grenze: Der GdP-Vorsitzende Roßkopf sagte der Deutschen Presse-Agentur, es bestehe die Gefahr, dass man in ein "Pingpong-Spiel" gerate, bei dem Deutschland Menschen zurückweise und polnische Grenzschützer diese dann nicht annehmen beziehungsweise an Deutschland zurückweisen könnten.

    Kritik an deutschen Kontrollen

    Deutschland hat bereits Kontrollen an allen deutschen Grenzen angeordnet, um irreguläre Migration zu bekämpfen. Dabei ist die Bundespolizei auch befugt, Asylsuchende abzuweisen, was juristisch umstritten ist. Die Kontrollen stießen in mehreren Nachbarländern auf Kritik, auch in Polen. Grenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union müssen bei der Kommission angemeldet und von der Brüsseler Behörde genehmigt werden.
    Diese Nachricht wurde am 01.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.