Zur Begründung verwies Regierungssprecher Müller in Warschau auf "eine Serie absolut inakzeptabler Äußerungen und diplomatischer Gesten" vonseiten Kiews. Zuvor hatte bereits der polnische Regierungschef Morawiecki in einem Interview Einschränkungen bei Waffenlieferungen angedeutet. Bislang war das EU- und NATO-Land Polen einer der wichtigsten politischen und militärischen Unterstützer der Ukraine. Hintergrund der Unstimmigkeiten ist offenbar der Konflikt zwischen beiden Ländern über ukrainische Getreideexporte. Die EU-Kommission hatte die Handelsbeschränkungen kürzlich für beendet erklärt, allerdings will sich die Regierung in Warschau unter Verweis auf die eigene Landwirtschaft nicht daran halten. Kiew hatte daraufhin von "Vergeltungsmaßnahmen" gesprochen und mit einem Einfuhr-Verbot für polnisches Obst und Gemüse gedroht.

Beobachter sehen auch einen möglichen Zusammenhang mit den in Polen bevorstehenden Parlamentswahlen.

In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.