Verkehrsministerkonferenz
Preis für das Deutschlandticket steigt auf 58 Euro

Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich auf eine Erhöhung um 9 Euro ab Januar 2025, wie Nordrhein-Westfalens Ressortchef Krischer nach einer Sondersitzung mitteilte.

    Der Preis für das Deutschland-Ticket steigt im Januar von 49 auf 58 Euro.
    Der Preis für das Deutschland-Ticket steigt im Januar von 49 auf 58 Euro. (picture alliance / SVEN SIMON / Frank Hoermann / SVEN SIMON)
    Die Einigung zeige, dass die Länder am Erfolgsmodell Deutschlandticket festhielten und es weiterentwickeln wollten, sagte Krischer. Der Grünen-Politiker ist derzeit Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz. "Mit diesem Preis schaffen wir es, das Ticket attraktiv zu halten und die Finanzierung auf solidere Füße zu stellen."

    Diskussionen um Preis 

    Derzeit kostet das Deutschlandticket 49 Euro im Monat. Bereits im Juli hatten sich die Länder grundsätzlich darauf verständigt, den Preis anzuheben. Bayern brachte zur Kostendeckung 64 Euro pro Monat in die Diskussion. Unter anderem Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg warnten, ein zu hoher Preis würde die Attraktivität des Tickets gefährden. Gleichwohl machten die Länder klar, dass eine solide und langfristige Finanzierung unabdingbar sei.
    Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert die Preiserhöhung. 58 Euro im Monat seien für viele Verbraucher viel Geld, sagte Vorständin Pop den Funke-Medien. Der Vorsitzende des Fahrgastverband Pro Bahn, Neuß, meinte, ein Sprung auf 54 Euro wäre in Ordnung gewesen. 58 könne Fahrgäste verschrecken. Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergingen, habe man nichts gewonnen, sagte er der Rheinischen Post. Es sei wichtig, dass es aber trotz des höheren Standardpreises dabei bleibe, dass es deutlich rabattierte D-Tickets für Studenten, Schüler und vergleichbare Gruppen gäbe.

    1,5 Milliarden Zuschuss

    Den Verkehrsunternehmen entstehen aufgrund des günstigeren Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Bund und Länder hatten sich ursprünglich darauf verständigt, diese jeweils zur Hälfte auszugleichen. Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des ÖPNV unterstützt, wurden dafür erhöht.
    Bisher geben Bund und Länder jeweils rund 1,5 Milliarden Euro hinzu. Im Juli beschloss der Bundestag eine Neufassung des Regionalisierungsgesetzes. Mit der Gesetzesänderung können in den Vorjahren nicht verbrauchte Mittel für die Finanzierung des Deutschlandtickets im nächsten Jahr genutzt werden. Damit sollen mögliche finanzielle Nachteile für die Bundesländer ausgeglichen werden.
    Das Deutschlandticket gibt es seit Mai 2023. Es berechtigt bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs, nicht aber in Fernzügen. Das Ticket ist als Abonnement gedacht, kann aber monatlich gekündigt werden. Bundesweit nutzen es derzeit rund 13 Millionen Menschen.
    Diese Nachricht wurde am 23.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.