Kaum angefangen müssen sie schon wieder eine Zwangspause einlegen - die Bohrspezialisten der Asse. 750 Meter unter der Erde wollen sie mit den Bohrungen eigentlich in Erfahrung bringen, in welchem Zustand sich die ca. 4000 Atommüllfässer in der Einlagerungskammer sieben befinden. Durch das Bohrloch sollen später Sonden und Kameras eingeführt werden. Sieben der insgesamt zwanzig Meter dicken Wand waren bereits durchbohrt, als die Arbeiten gestoppt werden mussten. Denn als die Kammer mit dem schwachradioaktiven Abfall vor dreißig Jahren vom damaligen Asse-Betreiber verschlossen wurde, kam dabei auch weicher Teerasphalt, sogenanntes Bitumen zum Einsatz. Und dieses Bitumen stellt die Experten jetzt vor Schwierigkeiten. Jens Köhler, technischer Geschäftsführer der Asse GmbH.
"Als wir mit unserem Bohrer auf die Schicht getroffen sind, haben wir festgestellt, dass das Bitumen - von dem wir davon ausgehen konnten, dass es mittlerweile aufgrund der Dauer des Einbaus sehr spröde sich verhält - das es aus dem Bohrloch begann auszufließen. Also, wir haben die Bohrung nicht standfest bekommen. Deshalb haben wir erstmal die Bohrung unterbrochen und haben festgestellt, dass das Bohrloch in diesem Bereich immer wieder zuwächst."
Die Experten, die mit diesen Schwierigkeiten nach eigenen Angaben gerechnet hatten, wollen heute versuchen, das Bohrloch mit Spezialbeton zu stabilisieren.
"Das dauert dann ungefähr zwei Tage bis der Beton ausgehärtet ist, sodass wir dann davon ausgehen, dass wir Freitag, spätestens Montag versuchen, durch diesen betonierten Bereich durchzubohren und dann werden wir sehen, ob diese Maßnahme Erfolg hatte. Wenn nicht, haben wir aber auch noch zwei Rückfallebenen, was wir dann machen können."
Unterdessen macht sich die regionale Bürgerinitiative, der Asse Zweikoordinationskreis, Sorgen wegen des Notfallsplans für das marode Atommülllager. Täglich dringen zwölf Kubikmeter salzhaltiges Grundwasser in das ehemalige Salzbergwerk, eine bislang beherrschbare Größe. Der Betreiber der Asse, das Bundesamt für Strahlenschutz, befürchtet jedoch, dass eines Tages eine unbeherrschbar große Wassermenge in die mit 126.000 Atommüllfässern gefüllte instabile Grube eindringen könnte. Der Notfallplan sieht vor, dass höchstens 500 Kubikmeter der unbelasteten Lauge täglich herausgepumpt werden können. Bei größeren Wasserzutritten könnte die geplante Räumung der Asse nicht erfolgen, sondern das Bergwerk würde mit dem Atommüll darin mit einer Magnesiumchloridlösung geflutet werden - eine große Sorge der Menschen in der Region. Das Bundesamt für Strahlenschutz müsse größere Anstrengungen unternehmen, damit die Asse trocken bleibe, fordert Frank Hoffmann vom Asse-Zweikoordinationskreis:
"Nur wegen dieses vorübergehenden unbeherrschbaren Laugenzutritts, den wir eventuell bekommen würden - nehmen wir mal an, 750 Kubikmeter kommen mit einem Schlag rein - würden wir dann auf den berühmten roten Knopf drücken und die Notfallmaßnahmen ausrufen und könnten nicht mehr rückholen. Das wäre fatal."
Die Bürgerinitiative hat jetzt ein alternatives Konzept vorgelegt, mit der im Notfall doppelt so viel Lauge aus der Asse herausgepumpt werden könne. Neben der Installierung stärkerer Pumpen ist es nach Ansicht der Atomkraftgegner nötig, weitere Auffangvorrichtungen einzubauen, größere Rohre zu verlegen und die Stromversorgung unter Tage zu ertüchtigen. Bis zum 28. Juni will die Bürgerinitiative 20.000 Unterschriften für diese Forderung sammeln und sie Bundesumweltminister Peter Altmaier, CDU, in Berlin übergeben.
"Als wir mit unserem Bohrer auf die Schicht getroffen sind, haben wir festgestellt, dass das Bitumen - von dem wir davon ausgehen konnten, dass es mittlerweile aufgrund der Dauer des Einbaus sehr spröde sich verhält - das es aus dem Bohrloch begann auszufließen. Also, wir haben die Bohrung nicht standfest bekommen. Deshalb haben wir erstmal die Bohrung unterbrochen und haben festgestellt, dass das Bohrloch in diesem Bereich immer wieder zuwächst."
Die Experten, die mit diesen Schwierigkeiten nach eigenen Angaben gerechnet hatten, wollen heute versuchen, das Bohrloch mit Spezialbeton zu stabilisieren.
"Das dauert dann ungefähr zwei Tage bis der Beton ausgehärtet ist, sodass wir dann davon ausgehen, dass wir Freitag, spätestens Montag versuchen, durch diesen betonierten Bereich durchzubohren und dann werden wir sehen, ob diese Maßnahme Erfolg hatte. Wenn nicht, haben wir aber auch noch zwei Rückfallebenen, was wir dann machen können."
Unterdessen macht sich die regionale Bürgerinitiative, der Asse Zweikoordinationskreis, Sorgen wegen des Notfallsplans für das marode Atommülllager. Täglich dringen zwölf Kubikmeter salzhaltiges Grundwasser in das ehemalige Salzbergwerk, eine bislang beherrschbare Größe. Der Betreiber der Asse, das Bundesamt für Strahlenschutz, befürchtet jedoch, dass eines Tages eine unbeherrschbar große Wassermenge in die mit 126.000 Atommüllfässern gefüllte instabile Grube eindringen könnte. Der Notfallplan sieht vor, dass höchstens 500 Kubikmeter der unbelasteten Lauge täglich herausgepumpt werden können. Bei größeren Wasserzutritten könnte die geplante Räumung der Asse nicht erfolgen, sondern das Bergwerk würde mit dem Atommüll darin mit einer Magnesiumchloridlösung geflutet werden - eine große Sorge der Menschen in der Region. Das Bundesamt für Strahlenschutz müsse größere Anstrengungen unternehmen, damit die Asse trocken bleibe, fordert Frank Hoffmann vom Asse-Zweikoordinationskreis:
"Nur wegen dieses vorübergehenden unbeherrschbaren Laugenzutritts, den wir eventuell bekommen würden - nehmen wir mal an, 750 Kubikmeter kommen mit einem Schlag rein - würden wir dann auf den berühmten roten Knopf drücken und die Notfallmaßnahmen ausrufen und könnten nicht mehr rückholen. Das wäre fatal."
Die Bürgerinitiative hat jetzt ein alternatives Konzept vorgelegt, mit der im Notfall doppelt so viel Lauge aus der Asse herausgepumpt werden könne. Neben der Installierung stärkerer Pumpen ist es nach Ansicht der Atomkraftgegner nötig, weitere Auffangvorrichtungen einzubauen, größere Rohre zu verlegen und die Stromversorgung unter Tage zu ertüchtigen. Bis zum 28. Juni will die Bürgerinitiative 20.000 Unterschriften für diese Forderung sammeln und sie Bundesumweltminister Peter Altmaier, CDU, in Berlin übergeben.