
Die Astronomin Anna-Christina Eilers tüftelt am renommierten MIT in den USA an einem Quasar-Rätsel, das sie im Rahmen ihrer Doktorarbeit in Heidelberg entdeckt hat. Sie untersuchte über 30 Quasare. Dabei interessierte sie vor allem, wie lange diese Objekte schon Materie verschlingen.
Das Alter der Quasare lässt sich indirekt bestimmen. Denn wenn so ein Objekt intensive Strahlung aussendet, heizt es die Umgebung stark auf. Faustregel: Je größer das aufgeheizte Gebiet ist, desto länger strahlt der Quasar. Zur Überraschung der Forscherin haben einige Quasare zwar eine Masse von mehr als einer Milliarde Sonnenmassen, zugleich aber erst einen sehr kleinen Bereich aufgeheizt – sie leuchten noch nicht einmal hunderttausend Jahre.

Bisher ging man davon aus, dass ein Quasar mindestens hundert Millionen Jahre lang Materie verschlingen muss, um zu enormer Größe anzuwachsen. In der Zeit hätte er aber auch die gesamte Umgebung "aufgekocht". Dass manche Quasare zwar extrem massereich, zugleich aber sehr jung sind, lässt sich mit den heutigen Modellen zur Entstehung von Schwarzen Löchern und Galaxien nicht erklären.
Ende des Jahres soll das James-Webb-Weltraumteleskop starten – von ihm erhofft sich Anna-Christina Eilers Hinweise zur Lösung des Quasar-Rätsels.