
Bislang war man davon ausgegangen, dass hier vor rund 3,8 Milliarden Jahren ein etwa 80 Kilometer großer Asteroid ein riesiges Loch in die Mondoberfläche geschlagen hat.
Aufgrund neuerer Untersuchungen macht Pete Schulz von der Brown University im US-Bundesstaat Rhode Island jetzt ein wesentlich größeres Objekt für das Regenmeer verantwortlich. Damit erklärt er zugleich bislang unverstanden gebliebene Spuren in der Mondoberfläche, die in der mutmaßlichen Einflugschneise des schräg auftreffenden Gesteinsbrockens liegen.
Labormessungen beim Einschlag von Ultrahochgeschwindigkeitsgeschossen hatten ihm gezeigt, dass ein schräg auftreffendes Objekt gleich beim ersten Kontakt mit dem Zielkörper am Rand abbröckelt. Die einzelnen Bruchstücke hinterlassen dann eigene Spuren und Krater.

Aus der räumlichen Verteilung dieser heute noch sichtbaren Randspuren leitet Schulz für den Verursacher des Regenmeeres einen Durchmesser von mindestens 240 Kilometern ab. Ein Objekt dieser Größe müsste nach Ansicht von Schulz ein Protoplanet gewesen sein, ein übrig gebliebener Keim für die Entstehung eines richtigen Planeten.
Auch in den kommenden Nächten ist die vom Protoplaneten verursachte "Narbe" gut zu erkennen - als rechtes Auge im Mondgesicht.