Donnerstag, 02. Mai 2024

DDR-Grenzübergang
Prozess gegen Ex-Stasi-Mitarbeiter 50 Jahre nach tödlichem Schuss

Fast 50 Jahre nach einem tödlichen Schuss am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße in Ost-Berlin hat heute früh der Prozess begonnen.

14.03.2024
    Berlin: Schilder an der Fassade des Kriminalgerichts Moabit weisen die Staatsanwaltschaft Berlin und das Landgericht Berlin aus.
    Die Staatsanwaltschaft Berlin hat einen inzwischen 80 Jahre alten Leipziger wegen heimtückischen Mordes angeklagt. (Archivbild) (Sonja Wurtscheid / dpa / Sonja Wurtscheid)
    Die Staatsanwaltschaft Berlin hat den inzwischen 80-jährigen Tatverdächtigen wegen heimtückischen Mordes angeklagt. Der damalige Oberleutnant soll einer Operativgruppe des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR angehört und am 29. März 1974 einen polnischen Staatsbürger erschossen haben. Das Opfer war laut Staatsanwaltschaft zuvor mit einer Bombenattrappe in die polnische Botschaft in Ost-Berlin eingedrungen, um seine Ausreise in den Westen zu erzwingen. Einsatzkräfte der Stasi sollen entschieden haben, den Mann zum Schein ausreisen zu lassen und ihn dabei zu töten.
    Das Landgericht Berlin hat sieben Verhandlungstermine bis zum 23. Mai angesetzt. Wegen der herausragenden zeitgeschichtlichen Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland wird das Verfahren aufgezeichnet, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.
    Diese Nachricht wurde am 14.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.