
Gershkovich und sein Arbeitgeber, das Wall Street Journal, bestreiten die Spionagevorwürfe. Die US-Botschafterin in Moskau bezeichnete das Verfahren als politisch motiviert. Der Fall zeige, wie der Kreml US-Bürger für politische Ziele benutze. Der Prozess findet hinter verschlossenen Türen statt. Im Gericht war Gershkovich in einem Glaskasten zu sehen, sein Kopf kahlrasiert.
Der Deutschlandkorrespondent des Wall Street Journal, Bojan Pancevski, stand bis zum Prozessauftakt mit Gershkovich regelmäßig in Kontakt. Dieser habe Briefe im Gefängnis empfangen können, sagte Pancevski im Deutschlandfunk. "Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Aber natürlich haben über 450 Tage Knast ihre Spuren hinterlassen", erläuterte der Journalist. Auch Pancevski hofft, dass sein Kollege frei kommt. Die Anschuldigungen gegen Gershkovich seien absurd.
Das Verfahren soll am 13. August fortgesetzt werden. Der Journalist war Ende März 2023 auf einer Recherchereise in Jekaterinburg verhaftet worden. Er sitzt seither in Untersuchungshaft.
Weitere Informationen:
Das Interview mit Bojan Pancevski können Sie hier nachhören.
Diese Nachricht wurde am 26.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.