Freitag, 29. März 2024

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Punkfestival "Resist to Exist"
Zu viel Bürokratie

Ob ein Punkfestival wie das "Resist to Exist" eine Baugenehmigung benötigt, konnte selbst das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg nicht abschließend klären. "Wir deuten das mittlerweile als politisches Interesse, uns loszuwerden", sagte Mitorganisator Peter Meir im Dlf.

Peter Meir im Corsogespräch mit Ina Plodroch | 29.07.2019
Das Festival "Resist to Exist" in Kremmen 2018.
Das Punkfestival "Resist to Exist" in Kremmen 2018 (imago stock&people)
Auf den Feldern eines Landwirts im brandenburgischen Kremmen hat seit 2016 das Do-it-Yourself Punkfestival "Resist To Exist" seine Zelte aufgeschlagen. Schon im vergangenen Jahr hat die Stadt den Veranstaltern angekündigt, dass für regelmäßige Veranstaltungen ein Antrag auf Baugenehmigungen gestellt werden muss. "Das Problem liegt darin, dass dieser Prozess, auch diese Umnutzung zu beantragen, die gefordert ist, ein sehr langwieriger Prozess ist", sagte Peter Meir im Dlf. Direkt nach dem Festival 2018 hätten sie damit begonnen, doch laut Meir sei unklar gewesen, was genau die Stadt fordert.
Volkfest abgelehnt
Bis zuletzt hätten die Organisatoren des Festivals versucht, die drei Tage mit Musik doch stattfinden zu lassen, indem sie es als Volksfest angemeldet hätten. Doch der Antrag sei vom Bürgermeister Sebastian Busse (CDU) abgelehnt worden. Und das, obwohl die CDU gesagt habe, sie unterstütze das Festival, bei dem auch Jugendliche, Bands und Institutionen aus der Stadt selbst mitgemacht haben.
"Friedlicher als jedes Dorffest"
Die Macher haben Kenntnisse von einem Polizeieinsatz, der gegen sie geplant sei. Das werten sie als politisches Interesse, das Festival nicht mehr in Kremmen haben zu wollen. Es gebe einen gesellschaftlichen Rechtsruck, der sich auch auf Verwaltungsebenen gegen Festivals wie das "Resist To Exist" richte, sagte Meir. Sie seien als linke und bunt-aussehende Menchen verschrien, "die Polizei, wie man in den letzten Monaten immer wieder mitbekommen hat, ist zum Teil von Rechten unterwandert". Auf diese Provokation wollten sie sich nicht einlassen. "Wir sind angekommen in Kremmen eigentlich", deshalb sei es so schade für den Verein, nach drei Jahren unfreiwillig wieder nach Berlin zu gehen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.