Mit schnellem Schritt eilt Jacek Bozek die alte Treppe hinunter vorbei an zahllosen Urkunden, die an der Wand hängen: Auszeichnungen für Verdienste im polnischen Umwelt- und Tierschutz. Im Erdgeschoss biegt Bozek nach rechts in einen kleinen Vortragssaal.
"Das war der früher der Operationssaal. Jetzt sieht es natürlich ganz anders aus. Wir haben alles umgebaut. Schauen Sie, diese riesigen Doppeltüren, dort wurden früher die großen Tiere behandelt. Erst vor kurzem haben wir das Schild abgenommen: 'Poliklinik für Tiere'."
Bozek lächelt. Früher wurden hier Tiere operiert. Heute starten er und seine Kollegen von hier aus Tierschutz-Operationen. Seit knapp einem Jahr ist die alte Klinik in Südostpolen Sitz von Gaja. Gaja, das ist eine der ältesten polnischen Umwelt- und Tierschutzinitiativen. Bozek greift ins Regal, holt eine Zeitung hervor.
"Hier das ist unsere Zeitung, die wir an den Schulen verteilen. Sie heißt 'Gaja', 'Mitgefühl'. Darin zeigen wir den Weg von Fleisch und Eiern, von der Produktion bis in die Regale der Geschäfte."
Den Weg der Waren transparent machen, Verbraucher sensibilisieren, das ist Gajas Mission. Und deren Stimme ist seit 20 Jahren Jacek Bozek. "Schon als Kind ließ ich zuhause den Weihnachtskarpfen frei", erzählt er grinsend. Vor mehr als 20 Jahren besetzte er mit Freunden einige uralte Bäume, die gefällt werden sollten - eine der ersten Demonstrationen polnischer Naturschützer. Heute ist der 49-jährige überzeugte Vegetarier eine der Ikonen der polnischen Umwelt- und Tierschutzbewegung
"Das Ende der Stopfgans-Mast, das ist unser Erfolg, das haben wir in Polen durchgesetzt. Heute ist diese Mast per Gesetz verboten."
Das Ende der Stopfmast in Polen, die Auftrittsverbote für Wildtiere in Zirkussen - alles Gajas Erfolge, oft durchgesetzt nach jahrelangem Ringen mit Politikern und Behörden. "Tiere sind kein Ding", war das Motto der Kampagnen. Unter diesem Slogan macht die Organisation nun auch gegen Tiertransporte mobil.
"Wir haben in Polen diese Kampagne gestartet: Und sofort haben sich mit diesem Thema auch kleinere Organisationen beschäftigt. Aber es gibt nur wenige Tierschutzorganisationen hier in Polen."
Seit seinem EU-Beitritt ist Polen verstärkt Transitland für Tiertransporte. Dutzende Lkw rollen jeden Tag durchs Land: Rinder von Deutschland nach Russland, Kälber von Polen nach Kroatien, Pferde von Weißrussland nach Italien. Ein manchmal grausames Geschäft mit der Lebendware Tier. Den bei Temperaturen bis zu 35 Grad auf der Ladefläche dürfen etwa Rinder, Schafe und Ziegen 29 Stunden nonstop transportiert werden. Erst dann ist eine Pause vorgeschrieben.
"Am Anfang haben wir gedacht, wenn wir die Leute informieren, dann werden sie sich ändern. Aber wir haben festgestellt, dass es eine langfristige Arbeit ist, die wir für Tiere machen müssen, um etwas zu ändern."
Bozek schüttelt den Kopf. Trotz der seit Jahresbeginn europaweit geltenden neuen EU-Verordnung für Tiertransporte hat sich nichts geändert, sagt Bozek. Was nützen Gesetze und Verordnungen, wenn sie nicht kontrolliert werden, wenn es an ausgebildetem Personal dafür fehlt? Vor kurzem erst haben er und seine Mitstreiter einen Schlachtpferde-Transport verfolgt
"Wir haben einen Transport gesehen: Zwei Pferde lagen am Boden. Wir haben die Polizei informiert. Die Polizei hat den Lkw gestoppt. Es kamen acht bis zehn Polizisten."
Die Polizisten inspizierten die Ladefläche, konnten jedoch nichts Auffälliges feststellen. Dass liegende Pferde nicht transportiert werden dürfen, wussten sie nicht.
"Und als ich angefangen habe mit einem Polizisten über das Tierschutzgesetz zu sprechen, kam die Antwort: 'Lieber Herr, ich höre davon zum ersten Mal."' Und dann sagte er: 'Mein, Herr, ich jage Verbrecher. Das mit dem Pferd ist okay. Aber verstehen sie mich nicht falsch. Pferd ist Pferd. Ich kämpfe gegen Verbrecher.'"
Bozek zuckt mit den Schultern. Er weiß, dass die Kampagne gegen Tiertransporte noch einen langen Weg vor sich haben wird.
Programmtipp: "Gesichter Europas" im Deutschlandfunk: "Die lange Fahrt in den Tod Tiertransporte in Europa"
"Das war der früher der Operationssaal. Jetzt sieht es natürlich ganz anders aus. Wir haben alles umgebaut. Schauen Sie, diese riesigen Doppeltüren, dort wurden früher die großen Tiere behandelt. Erst vor kurzem haben wir das Schild abgenommen: 'Poliklinik für Tiere'."
Bozek lächelt. Früher wurden hier Tiere operiert. Heute starten er und seine Kollegen von hier aus Tierschutz-Operationen. Seit knapp einem Jahr ist die alte Klinik in Südostpolen Sitz von Gaja. Gaja, das ist eine der ältesten polnischen Umwelt- und Tierschutzinitiativen. Bozek greift ins Regal, holt eine Zeitung hervor.
"Hier das ist unsere Zeitung, die wir an den Schulen verteilen. Sie heißt 'Gaja', 'Mitgefühl'. Darin zeigen wir den Weg von Fleisch und Eiern, von der Produktion bis in die Regale der Geschäfte."
Den Weg der Waren transparent machen, Verbraucher sensibilisieren, das ist Gajas Mission. Und deren Stimme ist seit 20 Jahren Jacek Bozek. "Schon als Kind ließ ich zuhause den Weihnachtskarpfen frei", erzählt er grinsend. Vor mehr als 20 Jahren besetzte er mit Freunden einige uralte Bäume, die gefällt werden sollten - eine der ersten Demonstrationen polnischer Naturschützer. Heute ist der 49-jährige überzeugte Vegetarier eine der Ikonen der polnischen Umwelt- und Tierschutzbewegung
"Das Ende der Stopfgans-Mast, das ist unser Erfolg, das haben wir in Polen durchgesetzt. Heute ist diese Mast per Gesetz verboten."
Das Ende der Stopfmast in Polen, die Auftrittsverbote für Wildtiere in Zirkussen - alles Gajas Erfolge, oft durchgesetzt nach jahrelangem Ringen mit Politikern und Behörden. "Tiere sind kein Ding", war das Motto der Kampagnen. Unter diesem Slogan macht die Organisation nun auch gegen Tiertransporte mobil.
"Wir haben in Polen diese Kampagne gestartet: Und sofort haben sich mit diesem Thema auch kleinere Organisationen beschäftigt. Aber es gibt nur wenige Tierschutzorganisationen hier in Polen."
Seit seinem EU-Beitritt ist Polen verstärkt Transitland für Tiertransporte. Dutzende Lkw rollen jeden Tag durchs Land: Rinder von Deutschland nach Russland, Kälber von Polen nach Kroatien, Pferde von Weißrussland nach Italien. Ein manchmal grausames Geschäft mit der Lebendware Tier. Den bei Temperaturen bis zu 35 Grad auf der Ladefläche dürfen etwa Rinder, Schafe und Ziegen 29 Stunden nonstop transportiert werden. Erst dann ist eine Pause vorgeschrieben.
"Am Anfang haben wir gedacht, wenn wir die Leute informieren, dann werden sie sich ändern. Aber wir haben festgestellt, dass es eine langfristige Arbeit ist, die wir für Tiere machen müssen, um etwas zu ändern."
Bozek schüttelt den Kopf. Trotz der seit Jahresbeginn europaweit geltenden neuen EU-Verordnung für Tiertransporte hat sich nichts geändert, sagt Bozek. Was nützen Gesetze und Verordnungen, wenn sie nicht kontrolliert werden, wenn es an ausgebildetem Personal dafür fehlt? Vor kurzem erst haben er und seine Mitstreiter einen Schlachtpferde-Transport verfolgt
"Wir haben einen Transport gesehen: Zwei Pferde lagen am Boden. Wir haben die Polizei informiert. Die Polizei hat den Lkw gestoppt. Es kamen acht bis zehn Polizisten."
Die Polizisten inspizierten die Ladefläche, konnten jedoch nichts Auffälliges feststellen. Dass liegende Pferde nicht transportiert werden dürfen, wussten sie nicht.
"Und als ich angefangen habe mit einem Polizisten über das Tierschutzgesetz zu sprechen, kam die Antwort: 'Lieber Herr, ich höre davon zum ersten Mal."' Und dann sagte er: 'Mein, Herr, ich jage Verbrecher. Das mit dem Pferd ist okay. Aber verstehen sie mich nicht falsch. Pferd ist Pferd. Ich kämpfe gegen Verbrecher.'"
Bozek zuckt mit den Schultern. Er weiß, dass die Kampagne gegen Tiertransporte noch einen langen Weg vor sich haben wird.
Programmtipp: "Gesichter Europas" im Deutschlandfunk: "Die lange Fahrt in den Tod Tiertransporte in Europa"