"Wir sind gegen Handelsprotektionismus! Die EU-Politik schadet beiden Seiten! Wir wollen keine Handelsbarrieren!"
Arbeiter der Solarfirma Atesi im ostchinesischen Suzhou protestieren, offenbar von der Geschäftsführung gut choreographiert. So wie sie sich vor der Fabrik formiert haben, entsteht von oben betrachtet der Schriftzug "No". Das war vor anderthalb Wochen. Auch diese Protestaktion konnte die Einführung von EU-Strafzöllen nicht verhindern. Chinas Hersteller zeigen sich nach der Entscheidung enttäuscht.
"Das ist sehr hart für die chinesischen Hersteller, sagt Miao Liansheng, der Chef des Solarkonzerns Yingli. Seit 2008 stolpern wir von Krise zu Krise. Mit den neuen Zöllen wird es für uns alle sehr schwierig."
Chinas Solarhersteller schreiben rote Zahlen und sind hoch verschuldet. Sollte ihnen wegen der Zölle der europäische Markt wegbrechen, droht vielen die Pleite. Es geht um Ausfuhren im Wert von 21 Milliarden Euro.
Auch Peking reagierte prompt am Mittwochvormittag auf die EU-Entscheidung. China lehne die Strafzölle entschieden ab, heißt es in einer Stellungnahme auf der Webseite des Handelsministeriums. Dort ist dann auch schon der erste Vergeltungsschlag angekündigt. Die Regierung habe ein Anti-Dumping-Verfahren gegen europäische Weine eingeleitet. Sie prüfe unzulässige Staatssubventionen beim Weinanbau in Europa. Ein Vorgeschmack auf das, was jetzt folgen könnte: Ein Handelskrieg, in dem sich beide Seiten gegenseitig mit Zöllen und Handelsbarrieren überziehen.
"Europa hat seine Interessen nicht richtig eingeschätzt, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Wu Libo von der Shanghaier Fudan-Universität. Die EU hat sicher ausgerechnet, wie stark sie China schaden kann. Aber auf ihre eigenen Verluste hat sie wohl nicht geachtet. Wenn China jetzt zurückschlagen sollte, sind die Instrumente doch klar. Deutschlands Autofirmen und Maschinenbauer hängen doch alle vom chinesischen Markt ab. Wenn wir jetzt nicht reden, sondern einfach einen Handelskrieg führen, wird die EU keinen Vorteil erzielen."
Auch die chinesischen Staatsmedien lassen kein gutes Haar an der Strafzoll-Entscheidung. Von einer "falschen Botschaft" ist die Rede. Das ist die harmlosere Wortwahl. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Ein Regierungssprachrohr, wird deutlicher. Die Entscheidungsfindung in der EU sei absurd und die Kommission stur, heißt es da in einem Kommentar. China habe sich immer konstruktiv und verhandlungsbereit gezeigt. Jetzt sei aber mit keiner freundlichen Reaktion zu rechnen. China hätte dabei helfen können, Europa aus der Rezession zu ziehen. Sollte es nun aber zu einem Handelskrieg kommen, wäre die EU dafür verantwortlich.
Die Ökonomin Wu Libo gibt zu, dass China seine Solarhersteller staatlich unterstützt. Darüber könne und müsse man reden, sagt sie. Doch …
"… China und Europa stehen in der Regel nicht miteinander im Wettbewerb, vielmehr ergänzen sie sich wirtschaftlich," sagt Wu Libo. "Die EU kämpft hier eine Schlacht, die ihr selbst nicht gut tut. Für Europa ist hier nichts zu gewinnen."
Auch deutsche und europäische Wirtschaftsvertreter in China sind nicht glücklich über die Einführung der Strafzölle. Schon im Vorfeld warnten sie davor. Für Volkswagen, BMW und viele andere ist die Volksrepublik längst der größte Einzelmarkt weltweit. Sie alle sind sehr verwundbar.
Arbeiter der Solarfirma Atesi im ostchinesischen Suzhou protestieren, offenbar von der Geschäftsführung gut choreographiert. So wie sie sich vor der Fabrik formiert haben, entsteht von oben betrachtet der Schriftzug "No". Das war vor anderthalb Wochen. Auch diese Protestaktion konnte die Einführung von EU-Strafzöllen nicht verhindern. Chinas Hersteller zeigen sich nach der Entscheidung enttäuscht.
"Das ist sehr hart für die chinesischen Hersteller, sagt Miao Liansheng, der Chef des Solarkonzerns Yingli. Seit 2008 stolpern wir von Krise zu Krise. Mit den neuen Zöllen wird es für uns alle sehr schwierig."
Chinas Solarhersteller schreiben rote Zahlen und sind hoch verschuldet. Sollte ihnen wegen der Zölle der europäische Markt wegbrechen, droht vielen die Pleite. Es geht um Ausfuhren im Wert von 21 Milliarden Euro.
Auch Peking reagierte prompt am Mittwochvormittag auf die EU-Entscheidung. China lehne die Strafzölle entschieden ab, heißt es in einer Stellungnahme auf der Webseite des Handelsministeriums. Dort ist dann auch schon der erste Vergeltungsschlag angekündigt. Die Regierung habe ein Anti-Dumping-Verfahren gegen europäische Weine eingeleitet. Sie prüfe unzulässige Staatssubventionen beim Weinanbau in Europa. Ein Vorgeschmack auf das, was jetzt folgen könnte: Ein Handelskrieg, in dem sich beide Seiten gegenseitig mit Zöllen und Handelsbarrieren überziehen.
"Europa hat seine Interessen nicht richtig eingeschätzt, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Wu Libo von der Shanghaier Fudan-Universität. Die EU hat sicher ausgerechnet, wie stark sie China schaden kann. Aber auf ihre eigenen Verluste hat sie wohl nicht geachtet. Wenn China jetzt zurückschlagen sollte, sind die Instrumente doch klar. Deutschlands Autofirmen und Maschinenbauer hängen doch alle vom chinesischen Markt ab. Wenn wir jetzt nicht reden, sondern einfach einen Handelskrieg führen, wird die EU keinen Vorteil erzielen."
Auch die chinesischen Staatsmedien lassen kein gutes Haar an der Strafzoll-Entscheidung. Von einer "falschen Botschaft" ist die Rede. Das ist die harmlosere Wortwahl. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Ein Regierungssprachrohr, wird deutlicher. Die Entscheidungsfindung in der EU sei absurd und die Kommission stur, heißt es da in einem Kommentar. China habe sich immer konstruktiv und verhandlungsbereit gezeigt. Jetzt sei aber mit keiner freundlichen Reaktion zu rechnen. China hätte dabei helfen können, Europa aus der Rezession zu ziehen. Sollte es nun aber zu einem Handelskrieg kommen, wäre die EU dafür verantwortlich.
Die Ökonomin Wu Libo gibt zu, dass China seine Solarhersteller staatlich unterstützt. Darüber könne und müsse man reden, sagt sie. Doch …
"… China und Europa stehen in der Regel nicht miteinander im Wettbewerb, vielmehr ergänzen sie sich wirtschaftlich," sagt Wu Libo. "Die EU kämpft hier eine Schlacht, die ihr selbst nicht gut tut. Für Europa ist hier nichts zu gewinnen."
Auch deutsche und europäische Wirtschaftsvertreter in China sind nicht glücklich über die Einführung der Strafzölle. Schon im Vorfeld warnten sie davor. Für Volkswagen, BMW und viele andere ist die Volksrepublik längst der größte Einzelmarkt weltweit. Sie alle sind sehr verwundbar.