
Sein Bluesfeeling war tief, seine melodischen Ideen unerhört. Aus Kansas City kam Charlie Parker, genannt "Bird", nach New York, setzte sich an die Spitze der Jazz-Modernisten und wurde zu Lebzeiten eine Legende. Erst mit 17 Jahren war sein Interesse für das Altsaxofon erwacht; bald darauf hatte er sich einen Platz in der großen Jay McShann Band erobert. Mit dem Trompeter Dizzy Gillespie wurde er zum Herold des neuen, komplizierten Stils Bebop. Seine melodischen, harmonischen und rhythmischen Neuerungen gehören heute zum Grundvokabular jedes Jazzmusikers; Parker-Soli werden an den Musikhochschulen studiert wie Beethoven-Sonaten. Aber sein chaotisches Leben – von Clint Eastwood hollywoodreif verfilmt - endete in Selbstzerstörung. Die Radionacht Jazz widmet sich fünf Stunden lang ausschließlich seiner Musik und seinem Leben - und zieht dafür als Quellen auch neueste Literatur heran.