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Rallye Dakar
Diesmal nur ein Gastgeberland

Die Rallye Dakar rollt in diesem Jahr ausschließlich durch Peru. Neben Motorsportstars ist auch ein Mann dabei, der als erster Mensch überhaupt mit Downsyndrom an der Rallye teilnimmt.

Von Anne Herrberg | 07.01.2019
    Zwei Fahrer bei der Rallye Dakar 2018 in Puerto Lomas, Peru
    Zwei Fahrer bei der Rallye Dakar 2018 in Puerto Lomas, Peru (imago sportfotodienst)
    Die Motoren heulen wieder, der Wüstenwind weht - die Rallye Dakar geht in ihre 41. Auflage, mit dabei: Lucas Barron - der 25-jährige Peruaner ist der erste Mensch mit Down-Syndrom, der an der berühmten Rallye teilnimmt. "Wenn du etwas Besonderes tun willst, arbeite hart und erreiche dein Ziel", sagt er.
    Suche nach Austragungsort
    Hart wird es, es geht mitten durch ein Meer aus Sand und Dünen, 5000 Kilometer, zehn Etappen durch Perus Wüste, den Großteil davon über Sand. Dabei kommt die Rallye Dakar, die zum elften Mal in Südamerika stattfindet, diesmal in einer abgespeckten Version daher - denn die ASO, der Veranstalter, hatte große Mühe, überhaupt ein Austragungsland zu finden. Bolivien und Argentinien, in den Vorjahren immer dabei, verzichteten beide aus finanziellen Gründen, ebenso Chile und Paraguay. Und auch die peruanische Regierung gab erst spät die Zusage. Dabei betont Dakar-Direktor Etienne Lavigne: "Für uns ist es eine Priorität die Umwelt und die archäologischen Stätten zu schützen."
    9.000 Sicherheitskräfte sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen - dazu ein Team aus Archäologen und Wissenschaftlern, die dafür sorgen sollen, dass die historischen Stätten entlang der Strecke nicht beschädigt werden – dabei gab es noch einen Eklat am Rande: Perus Vizeminister hatte den Auftrag, die Gefahren für die archäologischen Orte auszuloten, wohl einer eigenen Firma zugeschanzt.
    Lucas Barron hat lange trainiert
    Erfahrung hilft bei der Orientierung und dem Umgehen mit den Extrembedingungen, Lucas Barron hat anderthalb Jahre trainiert, er wird im Gelände-Buggy seinem Vaters Jaques als Co-Pilot, Mechaniker und Fährtenleser zur Seite stehen. "Er hat die Rolle der Augen des Autos. Er hält Ausschau nach Konkurrenten. Wir fahren durch die Wüste und über Dünen. Es ist nicht so, dass wir über Pisten fahren. Jederzeit kann dir jemand entgegen kommen und du siehst ihn nicht", sagt Jacques Barron.
    Fernanda Kanno eine von 17 Frauen
    Ganze 17 Frauen sind diesmal dabei - zwei aus Peru, wie die Autopilotin Fernanda Kanno. "Ich habe immer gesagt, nichts bereitet dich auf eine Dakar vor, nur eine Dakar. Eine habe ich schon hinter mir. Also weiß ich schon einigermaßen, was auf mich zukommt. Vor allem, wie man mit der eigenen Energie haushalten muss", sagt Kanno.
    Peugeot und Toyota als Favoriten
    Sebastian Loeb aus dem Elsass will die Dakar bei seiner vierte Teilnahme endlich als Sieger bezwingen, nach dem Ausstieg von Peugeot tritt er nicht mehr für einen Werksrennstall an, sondern gemeinsam mit Co-Pilot Elena für das private Team PH Sport, das ihm erneut einen Peugeot zur Verfügung stellt. Als Topfavoriten gelten jedoch seine einstigen Teamkollegen, die sich auf einen Zweikampf mit dem japanischen Hersteller Toyota einstellen.
    x-Raid heißt der Rennstall aus dem hessischen Trebur, der sich Peugeots Fahrer-Prominenz gesichert hat. Dakar-Rekordgewinner Stephane Peterhansel aus Frankreich, den Titelverteidiger Carlos Sainz aus Spanien und den französische Allrounder Cyril Despres, der bereits fünfmal die Motorrad-Wertung der Dakar für sich entschieden hat – dessen Favorit ist aber ein anderer. Depres drückte per Facebook Lucas Barron und seinem Vater die Daumen.