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Recai Hallac
Ist die Türkei noch eine Demokratie?

Die deutsche und die türkische Regierung haben sich versöhnlich gegeben bei ihren Konsultationen am Freitag in Berlin. Beide Seiten hegen hohe Erwartungen: Deutschland erwartet von Ankara eine rasche und effektive Hilfe zur Begrenzung der Flüchtlingszahlen. Die Türkei wiederum verlangt einen Preis dafür.

Recai Hallac im Gespräch mit Martin Gerner | 24.01.2016
    Stacheldrahtzaun
    Flüchtlingscamp im türkischen Nizip 45 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt (dpa/picture-alliance/ Benoit Doppagne)
    Und sie sucht den erneuten Anschluss an einen politischen Prozess mit der Europäischen Union. Europa wiederum verweist auf ungelöste Menschenrechtsfragen in der Türkei, vor allem auf die bürgerkriegsähnlichen Kämpfe in den Kurdengebieten, denen zuletzt Hunderte Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Aber auch Presse- und akademische Freiheiten sind dieser Tage in der Türkei so bedroht wie selten zuvor.
    Der türkische Übersetzer, Simultandolmetscher und Verleger Recai Hallac arbeitet seit Jahren an literarischen wie kultur-politischen Nahstellen im deutsch-türkischen Verhältnis. Er hat Arbeiten von Asli Erdogan und Oguz Atay übersetzt. Seit 15 Jahren ist er außerdem der ständige Übersetzer von Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk auf dessen Lese-Reisen. Hallac spielt und arbeitet zudem an deutschen und internationalen Theaterbühnen, darunter dem Theater an der Ruhr.
    Das Kulturgespräch können Sie mindestens sechs Monate nachhören.