Fünfeinhalb Stunden dauert die Fahrt von der Provinzhauptstadt Jambi. Knapp die Hälfte der Zeit führt der Weg durch nicht enden wollende Ölpalmplantagen. Erst dort, wo die Plantagen endlich aufhören, beginnt der Harapan Regenwald. Hier leben Tiger, Elefanten und Rhinozerosse. Und auch wenn man die als Besucher kaum zu Gesicht bekommt, ein Stachelschwein oder eine Gruppe Makaken-Affen huschen einem schon mal über den Weg. Und selten zu sehen, dafür aber häufig zu hören: die Gesänge der Gibbons.
Harapan heißt Hoffnung. Hoffnung ist auch nötig, denn der Regenwald befindet sich allenfalls noch an wenigen Stellen im ursprünglichen Zustand. Holzfirmen haben in früheren Jahrzehnten schon vielerorts gerodet, und auch heute wird immer wieder illegal Holz eingeschlagen. Jetzt ist das Gebiet das größte Regenwald-Renaturierungsprogramme Südostasiens, mit 100.000 Hektar Fläche etwas größer als das Land Berlin.
"Wir wollen den Regenwald wiederherstellen."
erklärt Projektleiter Yusup Cahyadin.
"Wir haben eine Konzession für 65 Jahre erworben. Offiziell handelt es sich um Nutzwald, in früheren Jahren wurde hier viel Holz geschlagen. 60 Prozent des Baumbestandes ist verloren gegangen. Und nun nutzen wir die verbliebenen 40 Prozent des Waldes als Genpool, um wieder junge Bäume heranzuziehen. Gleichzeitig wollen wir eine neue Form der Waldnutzung etablieren. Unser Ziel ist, dass die Menschen und die Dorfgemeinschaften, die hier leben, den Wald nicht nur nachhaltig bewirtschaften, sondern auch so, dass sie irgendwann von finanzieller Unterstützung unabhängig werden."
Hinter dem Camp, in dem Yusup sein Büro hat, liegt eine Baumschule für bis zu 80 verschiedene Baumarten:
"Wir ziehen hier eine Menge einheimischer Arten heran. Wenn die Setzlinge eine Länge von fünf Zentimetern haben, pflanzen wir sie auf die Wiederaufforstungsfläche. Wir sind uns bewusst, dass es im Dschungel noch viel mehr als diese 80 Pflanzenarten gibt, aber alles geht nicht."
Noch hat die Regenzeit nicht begonnen. Die Stechmücken halten sich zurück, und die Piste durch den Wald ist noch gut befahrbar. Entlang der Straße ist der Wald schon sehr licht, hohe Bäume sieht man nur noch in weiter Ferne. An manchen Stellen, erklärt Yusup, reicht es, wenn man den Wald einfach sich selbst überlässt, dann wächst er schon wieder zu, doch andere Stellen sind schon zu sehr degradiert. Nach einer knappen Stunde gelangen wir an eine größere lichte Fläche, auf der kaum noch ein Baum steht. Stattdessen nur höchstens kniehohe Gräser. Sie verhindern zum Teil, dass junge Bäume nachwachsen.
"Das ist für uns eine Übungsfläche mit etwa 30 Hektar. Der Oberboden ist weitgehend erodiert. Hier haben wir begonnen, Jambul-Bäume zu setzen, auch eine Pionierpflanze. 80 Prozent der Setzlinge haben überlebt. Hier, probier mal ..."
Die Früchte sind essbar. Sie schmecken sogar. Das Harapan Projekt wird getragen von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Weitere Unterstützer sind der Naturschutzbund NABU und eine britische und eine indonesische Naturschutzorganisation. Die Fördermittel von 8 Millionen Euro gibt das Bundesumweltministerium. Doch bis aus einer degradierten Waldfläche wieder ein richtiger Dschungel geworden ist, können Jahrhunderte vergehen, erklärt der australische Forstwissenschaftler David Lamb.
"Nach ungefähr 80 Jahren kann ein Laie den Unterschied zu einem unversehrten Wald kaum noch erkennen wird. Und für die Vögel und viele andere Wildtiere bietet der Wald schon nach 10-15 Jahren alles, was sie brauchen. Diese Erfahrung haben wir in einem Projekt in Thailand gemacht."
Doch die Vorstellung, man könnte den ursprünglichen Wald wieder herstellen, hält der Biologe Worm Sorensen für eine Illusion. Er arbeitet als Berater für das Harapan-Projekt.
"Da vom ursprünglichen Wald schon so viel verloren ist, geht es jetzt nur noch darum so viel zu erhalten wie möglich. Indem wir die Biologen, die Zoologen, aber auch die Bewohner des Waldes befragen, welche Baumarten in diesem Gebiet vertreten waren, diese Bäume pflanzen und hoffen, dass wir einen guten Job machen."
Harapan heißt Hoffnung. Hoffnung ist auch nötig, denn der Regenwald befindet sich allenfalls noch an wenigen Stellen im ursprünglichen Zustand. Holzfirmen haben in früheren Jahrzehnten schon vielerorts gerodet, und auch heute wird immer wieder illegal Holz eingeschlagen. Jetzt ist das Gebiet das größte Regenwald-Renaturierungsprogramme Südostasiens, mit 100.000 Hektar Fläche etwas größer als das Land Berlin.
"Wir wollen den Regenwald wiederherstellen."
erklärt Projektleiter Yusup Cahyadin.
"Wir haben eine Konzession für 65 Jahre erworben. Offiziell handelt es sich um Nutzwald, in früheren Jahren wurde hier viel Holz geschlagen. 60 Prozent des Baumbestandes ist verloren gegangen. Und nun nutzen wir die verbliebenen 40 Prozent des Waldes als Genpool, um wieder junge Bäume heranzuziehen. Gleichzeitig wollen wir eine neue Form der Waldnutzung etablieren. Unser Ziel ist, dass die Menschen und die Dorfgemeinschaften, die hier leben, den Wald nicht nur nachhaltig bewirtschaften, sondern auch so, dass sie irgendwann von finanzieller Unterstützung unabhängig werden."
Hinter dem Camp, in dem Yusup sein Büro hat, liegt eine Baumschule für bis zu 80 verschiedene Baumarten:
"Wir ziehen hier eine Menge einheimischer Arten heran. Wenn die Setzlinge eine Länge von fünf Zentimetern haben, pflanzen wir sie auf die Wiederaufforstungsfläche. Wir sind uns bewusst, dass es im Dschungel noch viel mehr als diese 80 Pflanzenarten gibt, aber alles geht nicht."
Noch hat die Regenzeit nicht begonnen. Die Stechmücken halten sich zurück, und die Piste durch den Wald ist noch gut befahrbar. Entlang der Straße ist der Wald schon sehr licht, hohe Bäume sieht man nur noch in weiter Ferne. An manchen Stellen, erklärt Yusup, reicht es, wenn man den Wald einfach sich selbst überlässt, dann wächst er schon wieder zu, doch andere Stellen sind schon zu sehr degradiert. Nach einer knappen Stunde gelangen wir an eine größere lichte Fläche, auf der kaum noch ein Baum steht. Stattdessen nur höchstens kniehohe Gräser. Sie verhindern zum Teil, dass junge Bäume nachwachsen.
"Das ist für uns eine Übungsfläche mit etwa 30 Hektar. Der Oberboden ist weitgehend erodiert. Hier haben wir begonnen, Jambul-Bäume zu setzen, auch eine Pionierpflanze. 80 Prozent der Setzlinge haben überlebt. Hier, probier mal ..."
Die Früchte sind essbar. Sie schmecken sogar. Das Harapan Projekt wird getragen von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Weitere Unterstützer sind der Naturschutzbund NABU und eine britische und eine indonesische Naturschutzorganisation. Die Fördermittel von 8 Millionen Euro gibt das Bundesumweltministerium. Doch bis aus einer degradierten Waldfläche wieder ein richtiger Dschungel geworden ist, können Jahrhunderte vergehen, erklärt der australische Forstwissenschaftler David Lamb.
"Nach ungefähr 80 Jahren kann ein Laie den Unterschied zu einem unversehrten Wald kaum noch erkennen wird. Und für die Vögel und viele andere Wildtiere bietet der Wald schon nach 10-15 Jahren alles, was sie brauchen. Diese Erfahrung haben wir in einem Projekt in Thailand gemacht."
Doch die Vorstellung, man könnte den ursprünglichen Wald wieder herstellen, hält der Biologe Worm Sorensen für eine Illusion. Er arbeitet als Berater für das Harapan-Projekt.
"Da vom ursprünglichen Wald schon so viel verloren ist, geht es jetzt nur noch darum so viel zu erhalten wie möglich. Indem wir die Biologen, die Zoologen, aber auch die Bewohner des Waldes befragen, welche Baumarten in diesem Gebiet vertreten waren, diese Bäume pflanzen und hoffen, dass wir einen guten Job machen."