Dienstag, 23. April 2024

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Ringförmige Sonnenfinsternis
Sonnenring vom Kongo bis in den Pazifik

Übermorgen um 8.41 Uhr ist Neumond. Da der Mond nur zwei Stunden zuvor die Ebene der Erdbahn kreuzt, passt alles: Es kommt zu einer Sonnenfinsternis.

Von Dirk Lorenzen | 19.06.2020
Eine partielle Sonnenfinsternis, beobachtet vom Satelliten Solar Dynamics Observatory
In Teilen Südosteuropas ist übermorgen eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten (NASA)
Zwar schiebt sich der Mond genau vor die Sonne, doch leider befindet er sich ein wenig zu weit von der Erde entfernt. Daher ist die Mondscheibe zu klein, um die Sonne komplett abzudecken.
Auch zum Höhepunkt der Finsternis strahlt ein heller Sonnenrand rund um den Neumond – so wie der Rand eines 2-Euro-Stücks sichtbar bleibt, auf dem ein 1-Euro-Stück liegt. Fachleute sprechen von einer ringförmigen Sonnenfinsternis.
Wenn es bei uns 6.50 Uhr ist, beginnt die ringförmige Phase südlich des Ortes Impfondo im Kongo. Der nur gut 20 Kilometer breite Streifen, in dem der Sonnenring zu bestaunen ist, erstreckt sich über den Südsudan, Äthiopien, die arabische Halbinsel, Pakistan, Indien, China und Taiwan. Gegen 10.30 Uhr endet die ringförmige Phase im Pazifik.
Sonnenfinsternis in Teilen Afrikas, Asiens und Südeuropas zu sehen
Zwar steht die Sonne während der kompletten Finsternis auch bei uns über dem Horizont. Aber von Mitteleuropa aus schrammt der Mond leider ganz knapp unterhalb der Sonne vorbei. Wir bekommen von der Finsternis nichts mit.
In Europa ist die partielle Phase dieses kosmischen Schattenspiels in Italien südlich von Rom, auf Sardinien, auf dem Balkan und in der Ukraine zu sehen. Die Sonne erscheint dann für maximal knapp zwei Stunden etwas "angebissen".
In einem Jahr ist so etwas auch von Deutschland aus zu sehen - bei der partiellen Finsternis am 10. Juni 2021.
Die letzte totale Sonnenfinsternis vom 21. August 2017 (NASA)
Ganz so schön wird es übermorgen nicht, denn der Mond ist nicht groß genug, um die Sonne total zu verfinstern (NASA)