
Im November waren erstmals Anschuldigungen gegen Robert Sarver, den Mehrheitseigner der Phoenix Suns und von Phoenix Mercury aus der Frauenliga WNBA öffentlich geworden. Es folgte eine zehnmonatige, unabhängige Untersuchung, mit dem Ergebnis, dass Sarver, wie es bei ESPN hieß, für ein, "mitunter vergiftetes und feindseliges Arbeitsumfeld" gesorgt haben soll.
Vorwürfe gegen Sarver von mehr als 70 Klubangestellten
Mehr als 70 aktuelle und ehemalige Vereinsangestellte bestätigten gegenüber ESPN, dass sie Sarvers Verhalten als "unangebracht" und "frauenfeindlich" empfanden. Unter anderem soll der Eigner bei Versammlungen der Belegschaft abwertende Begriffe für Menschen mit schwarzer Hautfarbe benutzt - und zudem obszöne Kommentare abgegeben haben.
Die NBA reagierte, sperrte Sarver für ein Jahr, belangte ihn zudem mit einer Geldstrafe von zehn Millionen Dollar. NBA-Commissioner Adam Silver betonte, er habe dass Gefühl, den Fall "angemessen" bewältigt zu haben.
Kritik von Chris Paul: Sanktionen nicht hart genug
Das sorgte für heftige Kritik. Superstar LeBron James betonte, dass er die Entscheidung für "nicht richtig" halte. Chris Paul, Kapitän der Phoenix Suns, war ebenfalls enttäuscht. "Die Sanktionen für dieses abscheuliche Verhalten" seien nicht hart genug gewesen, meinte er.
Suns-Sponsor drohte mit Absprung
Dennoch passierte einige Tage nichts. Erst als der Online-Bezahldienst "PayPal", der für drei Millionen Dollar pro Jahr auf dem Suns-Trikot wirbt, ankündigte, den im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, sollte Sarver nach dem Ende seiner Suspendierung zurückkehren, kam Bewegung in die Sache.
Sarver gab jetzt bekannt, beide Vereine verkaufen zu wollen. Als Grund gab er das "momentane unversöhnliche Klima" an.
NBA-Insider: "Verein verliert jeden Tag an Wert"
NBA-Insider Adrian Wojnarowski vermutet indes, dass Sarver wohl aus rein finanziellem Interesse verkaufe.
"Robert Sarver weiß, dass er in der Liga und der Community ein Geächteter wäre, wenn er Eigner bleiben würde. Aber noch mehr ist ihm klar geworden, dass er mit jedem Tag, den er an seinem Posten klebt, der Verein an Wert verliert."
Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" hatte die Phoenix Suns im vergangenen Jahr mit einem Wert von 1,8 Milliarden Dollar gelistet. 2004 hatte Sarver den Verein für 401 Millionen Dollar erworben.