
Dieses Objekt ist ein Doppelstern, bei dem der eine Partner eine extrem kompakte Sternleiche ist. "Es könnte ein Schwarzes Loch sein", schrieben die australische Astronomin Louise Webster und ihr britischer Kollege Paul Murdin 1971 vorsichtig in der Fachzeitschrift "Nature".
Inzwischen gilt Cygnus X-1 als Paradebeispiel für ein Schwarzes Loch. Dort gibt es einen blauen Riesenstern mit etwa 30-facher Sonnenmasse. Von ihm strömt Materie zum Schwarzen Loch, das rund 15-mal schwerer als die Sonne ist, und erstrahlt dort im Röntgenlicht.
Einst haben die Physiker Stephen Hawking und Kip Thorne gewettet, ob Cygnus X-Eins ein Schwarzes Loch ist. Hawking hielt dagegen und räumte später seine Niederlage ein.

Manchmal dauert das Röntgenflackern am Schwarzen Loch nur 1/1000stel-Sekunde. In dieser Zeit legt das Licht nur 300 Kilometer zurück. Somit muss das Objekt sehr kompakt sein. Wäre es so groß wie die Sonne, würde jeder Blitz auf mehrere Sekunden ausgedehnt.
Dem Nobelkomitee galt dies aber nicht als Nachweis eines Schwarzen Lochs. Der Physikpreis geht in diesem Jahr an Beobachtungen des viel massereicheren Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße.
Louise Webster hätte man ohnehin nicht mehr auszeichnen können. Sie ist vor 30 Jahren gestorben. Die Entdeckerin des ersten Schwarzen Lochs im All wurde nur 49 Jahre alt.