Dienstag, 19. März 2024

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Roman über fiktiven Internet-Star
„Der Narzissmus ist bei Social Media ein Selbstzweck geworden“

In der Mediensatire „Du bist es vielleicht“ wird ein Lehrer zum Internet-Star. Felix Scharlau hat sie geschrieben, er arbeitet selbst als Autor im Social-Media-Bereich. Zuhause ließe er Twitter lieber zu, sagte Scharlau im Dlf, und erklärte, weshalb.

Felix Scharlau im Corsogespräch mit Christoph Reimann | 21.11.2019
Felix Scharlau - Autor des Romans "Du bist es vielleicht" - vor einem bunten Gemälde im DLF-Funkhaus
Der Schriftsteller Felix Scharlau arbeitet auch als Social-Media-Redakteur (Deutschlandradio/Adalbert Siniawski)
Während einer Schulstunde malt der Gymnasiallehrer Timo Tripke einen perfekten Kreis an die Tafel- Ein Video davon gelangt ins Internet, der Lehrer wird zum Social-Media-Hit. Das ist der Ausgangspunkt der Mediensatire "Du bist es vielleicht", geschrieben hat sie der Kölner Schriftststeller Felix Scharlau.
Mit dem Buch wolle Scharlau das 15-Minuten-Fame-Prinzip von Andy Warhol umkehren. Timo Tripke wolle eigentlich nur seine Ruhe haben und werde wider Willen zu einem Star.
Privat lieber nicht in sozialen Medien unterwegs
Scharlau hat selbst für verschiedene Medien geschrieben, zurzeit betreut er die Social-Media-Kanäle der "heute-show" des ZDF. Über seinen persönlichen Umgang mit sozialen Medien sagt er: "Ich arbeite in Social Media, aber ich bin sehr froh, wenn ich abends nicht noch Twitter aufmache."
Problematisch finde er den Narzissmuss, den er auf der Plattform vorfinde. "Der Narzissmus ist bei Social Media ein Selbstzweck geworden", sagte Scharlau.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Felix Scharlau: Du bist es vielleicht
Ventil-Verlag, 2019. 264 Seiten, 15 Euro.