
Zwar kann man die markanten Ringe weder mit bloßem Auge noch mit einem Fernglas erkennen, aber zumindest das gleichmäßige Leuchten weist diesen Lichtpunkt als einen der Planeten des Sonnensystems aus. Im Gegensatz zu den Sternen flackern Planeten am Himmel nicht.
Saturn wandert derzeit langsam rückläufig durch den nördlichen Teil des Sternbilds Schütze. Rückläufig heißt dabei, dass er vor dem Hintergrund der Sterne jeden Tag ein wenig weiter rechts erscheint.
Da die hellsten Sterne im nördlichen Teil des Schützen die Umrisse einer kleinen Teekanne nachzeichnen, kann man in den nächsten Wochen verfolgen, wie Saturn sich langsam nach rechts von der Deckelspitze entfernt.

Anfang September wird er dann über der Spitze der Ausguss-Tülle innehalten und anschließend langsam ostwärts weiter ziehen. Natürlich ändert der Saturn nicht wirklich seine Bewegungsrichtung. Das Ganze ist lediglich ein perspektivischer Effekt, der durch die schnellere Umlaufbewegung der Erde ausgelöst wird.
Solange die Erde den Saturn auf der Innenbahn überholt, scheint dieser sich rückläufig vor den Hintergrundsternen zu bewegen. Diese Phase dauert bei Saturn rund viereinhalb Monate.
In den übrigen acht Monaten zieht Saturn rechtläufig auf der Ekliptik nach Osten weiter, ehe er nach zwölfeinhalb Monaten erneut von der Erde überholt wird.