Mittwoch, 15. Mai 2024

WM im eigenen Land
Warum Frankreich Rugby-Hochburg ist

In Frankreich findet eines der größten Sportereignisse der Welt statt: die Rugby-WM. Während es in Frankreich einen Hype gibt, findet Rugby in Deutschland kaum statt. Für Journalist Sebastian Trepper ist das "historisch nicht nachzuvollziehen".

Sebastian Trepper im Gespräch mit Marina Schweizer | 09.09.2023
Antoine Dupont lenkt das Spiel der französischen Rugby-Nationalmannschaft.
Antoine Dupont lenkt das Spiel der französischen Rugby-Nationalmannschaft. (IMAGO / PanoramiC / IMAGO / Federico Pestellini)
Schon im 19 Jahrhundert habe es in Deutschland erste Mannschaften gegeben, bevor die Rugby-Regeln überhaupt festgeschrieben wurden, stellte Journalist und Rugby-Experte Sebastian Trepper fest. Auch für die Positionen und Spielzüge gebe es deutsche Begriffe. "Es ist eigentlich alles da", sagte Trepper. Die deutsche Mannschaft hat sich für die WM allerdings nicht qualifiziert.

Trepper: "Französische Nationalmannschaft bockstark"

Im Nachbarland Frankreich gibt es dagegen aktuell einen richtigen Hype. "In Frankreich passt gerade alle zusammen", sagte Trepper. "Frankreich hatte neben den britischen Inseln schon immer die meisten Rugby-Mannschaften und besonders in Südfrankreich ist das Spiel extrem beliebt. Toulouse ist zum Beispiel eine absolute Top-Vereinsmannschaft. Die Liga ist eine der besten, wenn nicht die beste Liga der Welt. Und auch die Nationalmannschaft ist bockstark."

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Der Auftakt der Franzosen ist gelungen. Mit 27:13 besiegte Frankreich im Eröffnungsspiel Neuseeland. "Das ist bemerkenswert", so Trepper. "Neuseeland hat kein gutes Jahr, aber es bleiben die All Blacks, die berühmteste Rugby-Mannschaft der Welt." Frankreichs Sieg sei ein "wirklich sehr großes Ausrufezeichen gleich zum Auftakt" gewesen.

Favoriten gewinnen Auftaktspiele

Auch die anderen Favoriten haben ihre Auftaktspiele gewonnen. "Italien schlägt Namibia, Irland schlägt Rumänien, Australien schlägt Georgien. Alles recht deutlich, ohne wirklich aus dem Sattel zu müssen. Nur anstrengend war es bei ziemlich hohen Temperaturen in Frankreich", berichtete Trepper.
Titelverteidiger und Topfavorit ist Südafrika. Mit Schottland haben die Südafrikaner am Sonntag gleich einen starken Gegner vor der Brust. "Das ist also auch spannend", sagte Trepper.