Donnerstag, 09. Mai 2024

Moskau
Russland begrüßt neuen deutschen Botschafter Graf Lambsdorff mit Vorwürfen

Der neue deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, ist vom russischen Außenministerium mit Vorwürfen gegen Deutschland begrüßt worden. Der bisherige FDP-Bundestagsabgeordnete und frühere Diplomat übergab in Moskau im Außenministerium sein Beglaubigungsschreiben.

17.08.2023
    Alexander Graf Lambsdorff (FDP)
    Alexander Graf Lambsdorff (Archivbild) (imago/allefarben-foto)
    Dabei habe man den "konfrontativen und unfreundlichen Charakter" der deutschen Politik in den bilateralen Beziehungen bemängelt, teilte das russische Außenministerium mit. Die antirussische Politik Deutschlands mache jahrzehntelange Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil zunichte; es herrsche eine "unvernünftige Russophobie". Lambsdorff sagte im ZDF, die politische Lage sei enorm schwierig. Die Ansichten über die Ukraine könnten gar nicht unterschiedlicher sein. Er hoffe dennoch, dass ein professioneller Kontakt zur russischen Regierung möglich sei. Seine Hauptaufgabe sei es, der Bundesregierung eine "profunde Analyse der russischen Politik" zur Verfügung zu stellen.
    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 gegen die Ukraine hat Deutschland die Beziehungen zu Russland stark eingeschränkt, den Import von Gas gestoppt und trägt internationale Sanktionen mit. Das russische Außenministerium nannte nach eigenen Angaben gegenüber Lambsdorff die deutsche Unterstützung für die Ukraine und Waffenlieferungen gefährlich.

    Diplomatenausbildung durchlaufen

    Lambsdorff tritt in Moskau in die Nachfolge von Géza Andreas von Geyr an. Die Botschaft ist personell mittlerweile dünn besetzt. Russland und Deutschland haben gegenseitig viele Diplomaten ausgewiesen. Auch die Arbeit des Goethe-Instituts und anderer deutscher Organisationen in Russland ist stark eingeschränkt.
    Lambsdorff hat eine Diplomatenausbildung im Auswärtigen Amt durchlaufen. Er war unter anderem im Planungsstab des Auswärtigen Amts und im Pressestab der Deutschen Botschaft in Washington tätig. Von 2003 bis 2004 wirkte er als Länderreferent für Russland im deutschen Außenministerium.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.en Amt durchlaufen. Er war unter anderem im Planungsstab des Auswärtigen Amts und im Pressestab der Deutschen Botschaft in Washington tätig. Von 2003 bis 2004 wirkte er als Länderreferent für Russland im deutschen Außenministerium.
    Diese Nachricht wurde am 17.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.