
Vor 60 Jahren, am Nikolaustag 1957, wollten die Vereinigten Staaten endlich mit der Sowjetunion im Weltraum gleichziehen - und einen Satelliten starten. Doch der Start der Vanguard-Rakete wurde ein spektakulärer Misserfolg.
Zwar zündeten die Triebwerke und die Rakete gewann etwas an Höhe. Aber schon nach zwei Sekunden, die Rakete war gerade mal in eine Höhe von 1,20 Metern vorgedrungen, ließ der Schub dramatisch nach. Die Vanguard sackte zurück zum Boden, die vollen Tanks explodierten in einem gewaltigen Feuerball und zerstörten die Startrampe.
Wernher von Brauns große Stunde
Das alles fand vor den Augen der Weltpresse statt. Der Rückstand der USA nach dem Sputnik-Start der Sowjets war nicht zu leugnen. Schnell war vom amerikanischen "Flopnik" oder "Kaputnik" die Rede.
Die Vanguard gehörte zum Raketenprogramm der US-Marine. Nach diesem Misserfolg kam die große Stunde Wernher von Brauns. Er arbeitete für das konkurrierende Programm der Landstreitkräfte und startete acht Wochen nach der Vanguard-Katastrophe erfolgreich Explorer-1, den ersten US-Satelliten.
"Pampelmusen-Satellit"
Das Marine-Programm wurde fortgesetzt und produzierte einen weiteren Fehlschlag - dabei explodierte die Rakete nach knapp einer Minute Flugzeit.
Im dritten Anlauf klappte es endlich: Vanguard-1 erreichte im März 1958 die Erdumlaufbahn. Es war der erste Satellit, der durch Solarzellen mit Strom versorgt wurde. Allerdings war er nur fünfzehn Zentimeter groß. Nikita Chruschtschow verhöhnte Vanguard-1 daher als "Pampelmusen-Satelliten