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Satellitenblitze am Himmel

Vor gut zwei Jahrzehnten wähnten manche Firmen im Telefonieren via Satellit das ganz große Geschäft. Es wurde in große Netzwerke von Kommunikationssatelliten investiert. Eines davon ist das Iridium-Netz, das wegen seiner 77 Satelliten nach dem chemischen Element Nummer 77 benannt ist. Die großen Erwartungen von einst wurden nicht erfüllt, aber die vielen Iridium-Satelliten kreisen in knapp 800 Kilometern Höhe um die Erde und bieten manch hübsches Schauspiel.

Von Dirk Lorenzen | 10.06.2009
    Jeder Satellit hat einen Reflektor aus Aluminium, der zwei Quadratmeter groß und ganz flach ist. Diese Fläche wirkt wie ein großer Spiegel, der das Sonnenlicht in einem sehr schmalen Kegel auf die Erdoberfläche lenkt.


    Passt alles perfekt zusammen, dann sehen Beobachter am Boden beim Überflug eines Iridium-Satelliten einen extrem hellen Lichtblitz am Himmel. Die Experten sprechen von einem Iridium-Flare.

    Der Satellit taucht zunächst aus dem Dunkeln auf und wird für etwa 30 Sekunden etwas heller. Dann flammt er plötzlich strahlend auf und leuchtet für fünf bis zehn Sekunden äußerst hell, zum Teil deutlich heller als die Venus! Die stärksten Iridium-Flares sind sogar am Tageshimmel zu erkennen, wenn man weiß, wo man hingucken muss.

    Wo und wann genau ein Iridium-Satellit am Himmel zu sehen ist, hängt vom Beobachtungsort ab. Ein spektakulär heller Iridium-Blitz kann schon einige Kilometer weiter entfernt nicht mehr besonders auffallend sein. Daher muss man die exakten Zeiten für den gewünschten Ort im Internet nachlesen. Gut vorbereitet kann man dann mit den Iridium-Blitzen auf jeder Gartenparty bestens angeben.

    Website zum Berechnen von Iridium-Blitzen

    Wo ist gerade welcher Iridium-Satellit?
    Leuchtspur eines Iridium-Blitzes (Langzeitbelichtung)
    Leuchtspur eines Iridium-Blitzes (Langzeitbelichtung) (Zinkova)