
Ein zwanzigköpfiger Chor, ein Streichorchester mit 32 Mitgliedern, zwei Bässe, zwei Keyboarder, zwei Schlagzeuger, fast drei Stunden Musik. Schon mit seinem drei CDs umfassenden Debüt-Album "The Epic" schien Kamasi Washington durch schiere Masse imponieren zu wollen. Aber solche Überwältigung ist nicht automatisch Erneuerung, auch wenn mancher gleich den Jazz neu erfunden wähnte. Genau hingehört, bedient sich der Saxophonist und Bandleader aus der Fülle der Jazzgeschichte. Die blättert er allerdings mit enormem Pathos auf. Unter dieser großen Geste aber lohnt es sich zu lauschen, seinen langen Saxophon-Soli etwa. Das tun gelegentlich auch die Fans der Rapper Snoop Dogg oder Kendrick Lamar, die Kamasi Washington von der Zusammenarbeit mit den Hip Hop-Stars kennen.